Rauer Stein und bunte Sprache

Leo Kornbrust und Felicitas Frischmuth bestreiten den diesjährigen "Aschermittwoch der Künstler" in Hildesheim

Hildesheim (bph) Mit Skulpturen von Leo Kornbrust und Lyrik von Felicitas Frischmuth will der "Aschermittwoch der Künstler 2005" zum Dialog zwischen Kunst und Kirche einladen. Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 30. Januar, um 16 Uhr in der Antoniuskirche des Doms. Am Aschermittwoch, 9. Februar, findet um 20 Uhr in der Dombibliothek (Domhof 30) eine öffentliche Lesung mit Frischmuths Werken statt.

27 repräsentative Skulpturen aus seinem reichen Schafen präsentiert der Steinbildhauer Leo Kornbrust im Kreuzgang des Doms. Kornbrusts Werke enttäuschen so manche Erwartung an einen Steinbildhauer. Er entlockt dem Rohstoff keine "schönen" Figuren, nicht die Verschönerung des Steins ist sein Ziel, sondern dem Betrachter die Verletzlichkeit und Zerbrechlichkeit des Materials nahe zu bringen. Indem er durch seine Arbeit der Ursprünglichkeit des Gesteins nachspürt, fördert Kornbrust das Wesen des Steins zutage.

Der Literaturabend am Aschermittwoch ist getragen von der Lyrik Felicitas Frischmuths. Werner Galas vom Staatstheater Braunschweig wird die von einer reichen Bildersprache geprägten Texte der Autorin vorlesen. Ulrich Wedemeier begleitet auf der Laute.

Leo Kornbrust wurde 1929 in St. Wendel geboren und besuchte 1951 bis 1957 die Akademie der Bildenden Künste in München. 1978 wurde er an den Lehrstuhl für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München berufen, wo er 1991 bis 1993 Prorektor war. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören unter anderem der Kunstpreis des Saarlandes (1984), der Mia-Münster-Preis der Stadt St. Wendel (1985) und das Bundesverdienstkreuz der 1. Klasse (1998). In Niedersachsen wurde er unter anderem bekannt durch seinen Beitrag zum Skulpturenweg Salzgitter-Bad. Leo Kornbrust ist seit 1958 mit Felicitas Frischmuth verheiratet und lebt in St. Wendel.

Felicitas Frischmuth wurde 1930 in Berlin geboren und lebt in St. Wendel. Sie studierte Musik, klassische Philologie und Philosophie und veröffentlichte zahlreiche Gedichte, Prosa und Texte. Außerdem arbeitete sie für Rundfunk und Fernsehen. 1995 erschien der zweisprachige Lyrikband "Im Gehen – Quand on marche. Gedichte – Poèmes". Felicitas Frischmuth publiziert in Zeitschriften und Anthologien, zuletzt im Jahrbuch der Lyrik 2001.

Die Ausstellung zum "Aschermittwoch der Künstler 2005" ist vom 31. Januar bis zum 20. März im Domkreuzgang Hildesheim zu sehen von Montag bis Samstag, 10 bis 16.30 Uhr und am Sonntag von 12 bis 17 Uhr.