Reben-Pacht für den Bischof

Hildesheimer Weinkonvent überreicht den „Weinzehnt“

Der Weinkeller des Hildesheimer Bischofs Norbert Trelle enthält seit Freitag 30 neue Flaschen der Sorte Müller-Thurgau. Wie jedes Jahr erschien das Hildesheimer Weinkonvent samt Weinkönigin Sarah Trittel im Bischofshaus - die Hobby-Winzer erfüllten ihren Pachtvertrag für den Magdalenengarten.

Etwa 225 Liter Wein der Marke „Schatz des Magdalenengartens“ konnten im letzten Jahr gewonnen werden. Sieben Männer bewirtschaften den kleinen Weinberg am Südhang des Hildesheimer Magdalengartens, den ihnen 1995 der Hildesheimer Bischof auf 50 Jahre verpachtet hat. Der Weinkonvent lässt den Rebensaft bei einem Winzer im rheinhessischen Alzey professionell keltern und dann in Flaschen verfüllen.

„In Hildesheim hat der Weinanbau gute Tradition“, sagte Bischof Trelle und wies darauf hin, dass es bereits im Mittelalter Hildesheimer Wein gab. „Ich schätze diesen Wein sehr, er erinnert mich an einen italienischen Pinot Grigio“, lobte Trelle das feinfruchtige Aroma. Vor zwei Jahren wurden massive Verjüngungsschnitte an den Reben durchgeführt. Diese Maßnahme diente dem Erhalt der Weinstöcke im Ganzen, führte aber in diesem Jahr vorübergehend zu einem geringeren Ernteertrag als in den Vorjahren.

„Ich weiß, wie viel Arbeit es ist, Reben zu pflegen und für Ertrag zu sorgen“, berichtete Trelle von eigenen Versuchen mit zwei Weinstöcken im bischöflichen Garten. Insbesondere die Verteidigung der Reben gegen die Amseln sei aufwändig. Ganz gespannt ist der Bischof schon auf das Ergebnis seines Experimentes. So wie er auch jetzt schon gespannt sei, auf den Ertrag des Weingutes im nächsten Jahr, wenn der Dom wieder eröffnet und das 1200-jährige Bistumsjubiäum eingeläutet wird. „Vielleicht werden aus diesem Anlass nächstes Jahr mal einen Sekt machen“, stellten die Weinbauern in Aussicht.