Rosenstock trägt wieder Blüten

Wahrzeichen des Bistums Hildesheim umrangt die Apsis des Domes

Er blüht wieder: Am 1000jährigen Rosenstock an der Apsis des Hildesheimer Doms haben sich jetzt die ersten Blüten des Jahres gezeigt. Die Hauptblüte ist somit in den kommenden Tagen zu erwarten.

Auch in diesem Jahr trägt der Rosenstock an der Apsis des Hildesheimer Domes wieder Blüten – wie schon seit einigen hundert Jahren. Der Legende nach sogar schon seit tausend Jahren, nämlich seit der Gründung des Bistums im Jahre 815. Seinerzeit soll sich Kaiser Ludwig der Fromme, ein Sohn Karls des Großen, auf seiner Pfalz in Elze aufgehalten haben. Als er von dort aus auf die Pirsch ging, kam er mit seiner Begleitung in die heutige Hildesheimer Gegend, 18 Kilometer entfernt von der Elzer Pfalz. Auf einem Hügel im Wald ließ er nach erfolgreichem Jagdausflug seine Zelte aufschlagen und Gottesdienst feiern. Dazu waren aus der höfischen Kapelle eigens Reliquien mitgenommen worden. Nach Rückkehr zur Pfalz erinnerte sich der Hofkaplan daran, dass er das Reliquiengefäß in einem Gebüsch vergessen hatte. Er eilte zurück und fand das kostbare Reliquiar, konnte es aber trotz aller Bemühungen nicht aus den Ranken der wilden Heckenrose lösen.


Der Kaiser erkannte darin eine "Offenbarung göttlichen Willens" und ließ an dieser Stelle zu Ehren der Gottesmutter eine Kapelle errichten. Um den Bau legte er die Ranken des Rosenstrauches. An der Stelle wo Ludwig der Fromme die Marienkapelle bauen ließ und das Bistum Hildesheim gründete wurde 852 durch Bischof Altfrid (851-874) der Grundstein für den ersten Dom gelegt. Nach Zerstörung dieses Domes durch ein Feuer im Jahre 1046 konnte 1061 der von Bischof Hezilo (1054-1079) erbaute zweite Dom eingeweiht werden. Am 22. März 1945 wurde auch dieser Dom durch den Krieg vollständig zerstört. Acht Wochen nach der völligen Zerstörung des Hildesheimer Domes im März 1945, bei der auch der Rosenstock verbrannte, sprossen aus seiner von Trümmern verschütteten Wurzel 25 neue Triebe hervor.


Schriftlich bezeugt ist der historische Rosenstock seit mehr als 400 Jahren. Heute umrankt er die Ostapsis des nach dem Krieg wiedererrichteten Domes, der derzeit saniert wird, und hat als „1000jähriger Rosenstock“ Berühmtheit erlangt.

Der 1000jährige Rosenstock in Hildesheim gehört botanisch zur heimischen Wildart Rosa canina L., ist also keine von den „historischen Rosen“ wie Rosa alba L. oder Rosa gallica L. Er blüht zartrosa.


Öffnungszeiten beim Rosenstock:
Montag bis Samstag 10 bis 17.00 Uhr,
Sonntag und Feiertage 12 bis 17 Uhr


Eintritt: Erwachsene 0,50 Euro, Schüler und Studenten 0,30 Euro

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