Sanfte Farben, leise Töne

Aschermittwoch der Künstler 2008 mit Rainer G. Mordmüller und Reiner Kunze

Hildesheim (bph) Bilder, Zeichnungen und Druckgraphiken von Prof. Rainer G. Mordmüller sind unter dem Titel „Innen – Außen“ zum diesjährigen „Aschermittwoch der Künstler“ vom 28. Januar bis 25. März im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim zu sehen. Den Literarischen Abend am Aschermittwoch, 6. Februar, gestaltet um 20 Uhr in der Dombibliothek der Autor Reiner Kunze.

Die Natur und die großen Meister der Welt sind wichtige Wurzeln für Mordmüllers Kunst. In den großen Museen der Welt, vor allem Paris und Venedig, hat der Bremer Künstler Vorbilder für seine Werke gefunden. So hat sich Mordmüller durch die Werke der Kunstgeschichte inspirieren lassen und ist zu neuen, eigenen Lösungen gekommen. Verschiedene Ölgemälde zum Beispiel zeigen nebeneinander die ursprüngliche Bildidee und die Umsetzung durch den Künstler. Zugleich aber setzt sich Mordmüller von seinen Vorbildern ab, um zu eigenen Lösungen zu kommen.

Viele Bilder, vor allem aber die Zeichnungen von Reiner G. Mordmüller, zeigen eine fast tänzerische Konstellation seiner Bildfiguren, die etwas Nervöses ausstrahlen. „Die Bewegung ist in meinen Bildern ein Hauptanliegen“, sagt der Künstler selbst, „Leben zu entwickeln, Bewegung zu inszenieren.“

Rainer Gottlieb Mordmüller wurde 1941 in Braunschweig geboren und studierte 1961 bis 1965 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin Malerei und Druckgraphik. Von 1968 bis 1979 arbeitete er als Kunstpädagoge in Bremen und wurde 1980 an die Universität Osnabrück berufen. Seit 1985 arbeitet der gebürtige Braunschweiger künstlerisch in Bremen, Paris und Venedig. Mordmüller wurde unter anderem 1968 beim Europapreis für Malerei mit der Bronzemedaille geehrt. Werke des Künstlers sind in zahlreichen Museen und Sammlungen zu sehen.

Zur Ausstellung gibt es fünf Führungen, an denen unter anderem der Künstler selbst seine Werke vorstellen wird. Die Termine: 10. Februar (Prof. Rainer G. Mordmüller), 17. Februar (Prof. Gerd Winner), 24. Februar (Pfarrer Ulrich Schmalstieg), 2. März (Prof. Rainer G. Mordmüller) und 9. März (Prof. Klaus Sliwka). Die Führungen beginnen um 16 Uhr.

Reiner Kunze, der am Aschermittwoch um 20 Uhr in der Dombibliothek liest, wurde 1933 als Sohn eines Bergarbeiters in Oelsnitz im Erzgebirge geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Journalistik in Leipzig musste er nach Konflikten mit der SED als Hilfsschlosser arbeiten. 1962 ließ er sich als freier Schriftsteller nieder. Nach Erscheinen seines bekanntesten Buches „Die wunderbaren Jahre“ wurde er 1977 aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen und siedelte in die Bundesrepublik über. Kunze lebt heute in Bayern und veröffentlicht neben Gedichten auch Prosatexte und Kinderbücher. Zuletzt erschien sein Gedichtband „lindennacht“. Ausgezeichnet wurde Reiner Kunze unter anderem mit dem Georg Büchner-Preis (1977) und dem Friedrich Hölderin-Preis (1999).

Information:
Aschermittwoch der Künstler 2008: Reiner G. Mordmüller „Innen – Außen“,
Roemer- und Pelizaeus-Museum, Am Steine 1-2, 31134 Hildesheim,
28. Januar bis 25. März 2008, täglich 10 bis 18 Uhr,
Führungen am 10., 17. und 24. Februar sowie 2. und 9. März, jeweils 16 Uhr;
Literaturabend mit Reiner Kunze: Aschermittwoch, 6. Februar 2008, 20 Uhr,
Dombibliothek, Domhof 30, 31134 Hildesheim