Trauer und Freude

Franziskaner-Minoriten lösen Franziskaner in Ottbergen ab

Hildesheim/Ottbergen (bph) Vermutlich im Spätsommer 2012 werden Mönche der Franziskaner-Minoriten aus München jene Franziskaner ablösen, die im kommenden Jahr ihr Kloster in Ottbergen bei Hildesheim verlassen.

Schon seit geraumer Zeit ist bekannt, dass die verbliebenen vier Patres und zwei Brüder der Franziskaner ihr Kloster in Ottbergen verlassen werden, wahrscheinlich im Sommer 2012. Intensiv hat Bischof Norbert Trelle seitdem einen Ersatz gesucht und ist nun fündig geworden bei der Münchner Niederlassung der franziskanischen Minoriten, die zur Warschauer Ordensprovinz gehören. Sie werden eine ihrer Kommunitäten aus München in das Kloster nach Ottbergen verlegen. Dies betrifft drei bis vier polnische Patres. Im Bistum Hildesheim sind Minoriten keine Unbekannten und bereits in Uelzen vertreten. „Die guten Erfahrungen mit dieser Kommunität bestätigen mich in meiner Zuversicht, auch für Ottbergen eine zukunftsorientierte Lösung gefunden zu haben“, schreibt denn auch Bischof Norbert Trelle in einem Brief an die betroffenen Pfarrgemeinden in Ottbergen und Umgebung. Im gleichen Brief dankte der Bischof den scheidenden Franziskanern für die langjährige Mitarbeit in der Seelsorge. Ihr Fortgang erfülle ihn mit Trauer, so der Bischof, denn „sie haben die lokalen franziskanischen Traditionen mit Geist und Leben gefüllt und somit zum spirituellen Reichtum unseres Bistums beigetragen.“

Bisher haben die Franziskaner die Pfarrgemeinden in Schellerten-Ottbergen, Schellerten-Dinklar und Schellerten-Dingelbe sowie Schellerten-Bettmar, Schellerten-Wöhle und Söhlde-Nettlingen betreut. Ihre Nachfolger werden zusätzlich die Pfarrgemeinden in Einum, Achtum und Bavenstedt übernehmen.

„Mit dem Umzug der Minoriten aus München nach Ottbergen bleibt der Geist des Heiligen Franz von Assisi weiterhin erfahrbar und das Kloster eine unschätzbare Quelle des franziskanischen Geistes in unserem Bistum“, schreibt der Bischof weiter in seinem Brief. „So verbinden sich zwei Gefühle in meinen Herzen. Es betrübt mich zum einen der Weggang der deutschen Franziskaner. Gleichzeitig danke ich Gott, dass er alle Umstände so glücklich gefügt hat, dass das Kloster Ottbergen weiterhin im franziskanischen Geist erhalten bleibt und so zum Frieden und Heil der Region und des Bistums beitragen kann.“

Das Franziskanerkloster Ottbergen wurde 1868 von der thüringischen Franziskanerprovinz ursprünglich als Noviziatskloster gegründet und später als Internat genutzt. Heute leben dort Franziskaner, die neben den genannten Pfarrgemeinden auch die Kreuzwallfahrt in Ottbergen mit Kreuzweg, Kreuzbergkapelle und Lourdesgrotte betreuen.

Die Franziskaner sind eine Gemeinschaft, die sich auf den Heiligen Franz von Assisi (1181/82 bis 1226) beruft. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich daraus verschiedene Ordensgemeinschaften heraus gebildet, darunter Franziskaner (Ordenskürzel: OFM), Kapuziner (OFMCap) und Franziskaner-Minoriten (OFMConv). Die Generalleitung der Franziskaner-Minoriten ist in Rom, weltweit ist der Orden in verschiedene Ordensprovinzen aufgeteilt.