Verständigung über Schlachtfeldern

Der „Friedensgrund 2009“ führt junge Deutsche und Osteuropäer nach Slowenien

Hildesheim (bph) Der Ort Sticna in Slowenien ist Ziel des diesjährigen „Friedensgrund“ der Diözese Hildesheim. Rund 120 Teilnehmer aus dem Bistum und sieben osteuropäischen Ländern wollen dort vom 20. bis 31. Juli zusammen leben und arbeiten.

Die osteuropäischen Jugendlichen kommen aus der Ukraine, Belarus, Ungarn, Rumänien, Litauen, Polen, Bosnien-Herzegowina und Kroatien. Zusammen wollen sie ihre Zelte an einem der ältesten Klöster Sloweniens in Sticna aufschlagen, das etwa eine halbe Stunde von der Hauptstadt Llubljana entfernt liegt. Gemäß der Tradition des Betens und Arbeitens haben sich die Teilnehmer in diesem Jahr vorgenommen, bei der Sanierung von Wegkapellen auf dem Gelände des Klosters zu helfen. Logistisch wird das Jugendlager wie auch in den vergangenen Jahren vom Hildesheimer Malteser-Hilfsdienst betreut, der eine komplette Zeltstadt aufbaut und für Verpflegung sorgt.

Neben der körperlichen Arbeit soll in dem zweiwöchigen Jugendcamp die Begegnung der Nationen und Konfessionen im Vordergrund stehen. Die Teilnehmer werden in verschiedene Arbeitsgruppen eingeteilt und die Nationalitäten dabei bewusst gemischt. Mittelpunkt der vielfältigen spirituellen Angebote ist das „Kirchenzelt“, in dem täglich in verschiedenen Sprachen ein Morgen- und Abendgebet angeboten wird. Außerdem finden dort Gottesdienste der verschiedenen Religionsgemeinschaften statt. Als Besucher hat sich der Hildesheimer Diözesanjugendseelsorger Martin Wilk angesagt. Geplant sind zudem Ausflüge in die slowenische Hauptstadt und an die Adria. Auf dem Programm steht auch eine Fahrt zur Gedenkstätte Kobarit, wo 1917 eine der blutigsten Schlachten des Ersten Weltkriegs stattfand. Tausende von Soldaten kamen damals bei einem der ersten Giftgaseinsätze ums Leben. Neben dem Gedenken an zwei blutige Weltkriege werde sicher auch der Jugoslawienkrieg bei den Gesprächen der Jugendlichen eine Rolle spielen, glaubt Kaplan Martin Marahrens als Leiter des diesjährigen Friedensgrundes.

Das internationale Jugendprojekt „Friedensgrund“ wurde vom inzwischen emeritierten Bischof Dr. Josef Homeyer ins Leben gerufen. Es wird jeden Sommer durchgeführt und dient der Begegnung von Jugendlichen aus dem Bistum Hildesheim mit Gleichaltrigen aus mittel- und osteuropäischen Ländern. Das erste Camp des „Friedensgrund“ wurde 1990 auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen gebaut. Auch in Rumänien, Russland, Tschechien, Belarus und anderen osteuropäischen Ländern haben Jugendliche schon für zwei Wochen zusammen gelebt und gearbeitet.

Der „Friedensgrund“ im Internet