Was christliches Leben ausmacht

Generalvikar sprach auf Tagung im Wolfsburger Fußballstadion

Was ist Kirche? Der Hildesheimer Generalvikar Dr. Werner Schreer hat darauf bei einer Tagung zur lokalen Kirchenentwicklung in Wolfsburg eine überraschende Antwort gefunden: Kirche ist für ihn ein „Eisberg“.

Sichtbar an Kirche – und damit über dem Wasserspiegel – seien die Gebäude, die Gottesdienste, vielleicht auch noch die Bischöfe und Priester. Doch der weitaus größere Teil von dem, was die Kirche ausmache, liege unter der Wasseroberfläche: „Die Mutter, die ein Kreuz auf die Stirn ihres Kindes zeichnet, der Mann, der Entscheidungen im Büro auch nach christlichen Maßstäben fällt, die Familie die abends betet und vieles andere mehr – all das ist christliches Leben“, betonte Schreer während der Tagung „Inspiration – Charisma – Evangelium“ (kurz ICE), die das Bistum mit dem Bonifatiuswerk ausrichtete.

Die etwa 180 Teilnehmer trafen sich an einem ungewöhnlichen Ort: dem Stadion des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg. Die Schwerpunkte mehrerer Workshops reichten von neuen Ansätzen bei Glaubenskursen über Impulse für die Weiterentwicklung von Gemeinden durch Gottesdienste und soziales Engagement bis hin zu internationalen Erfahrungen von Pastoralteams und Basisgemeinden aus Frankreich oder Bolivien. Den Abschluss bildete ein Wortgottesdienst in der Lounge des Stadions.

Die Tagung in Wolfsburg knüpfte an den vom Bistum Hildesheim und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers veranstalteten ökumenischen Kongress „Kirche hoch 2“ an, der im Februar vorigen Jahres knapp 1.400 Katholiken und Protestanten nach Hannover geführt hatte.