Weichen stellen für die Bolivienpartnerschaft

Verantwortliche aus Bolivien und den Bistümern Trier und Hildesheim treffen sich vom 18. bis 20. Juli digital zu einer Zukunftskonferenz, um einen neuen Partnerschaftsvertrag vorzubereiten. Der Abschlussgottesdienst am 20. Juli um 19.30 Uhr wird live übertragen.

Diese Partnerschaft hat etwas Einmaliges: 18 bolivianische Diözesen sind mit den deutschen Bistümern Trier und Hildesheim eng verbunden. Was vor über 60 Jahren mit der „Gemeinschaft gegenseitiger brüderlicher Hilfe“ zwischen dem bolivianischen Bistum Sucre und dem Bistum Trier begann, hat sich seit 1987 zu einer besonderen Form von „Hermandad“, von „Geschwisterlichkeit“, ausgeweitet: Die Kirche von Bolivien und das Bistum Hildesheim vereinbarten eine Partnerschaft.

In diesem Jahrzehnten hat sich die Partnerschaft immer wieder durch kirchliche wie gesellschaftliche Entwicklungen verändert. Wie kann sie nun zukünftig gestaltet werden? Darüber beraten Engagierte und Verantwortliche der Partnerschaft aus Bolivien, Trier und Hildesheim bei einer digitalen Zukunftskonferenz vom 18. bis 20. Juli.

Stets war das Ziel der „Hermandad“ eine Freundschaft auf Augenhöhe. Gemeinden und Verbände suchten und fanden Kontakte, Begegnungsreisen brachten Menschen dies- und jenseits des großen Teiches zueinander. Seit 1990 gehen regelmäßig junge Deutsche für ein soziales Jahr nach Bolivien, seit 2003 engagieren sich auch junge Bolivianerinnen und Bolivianer im Bistum Hildesheim. Aus den ersten Kontakten und Hilfsprojekten wurden schnell gemeinsame Kampagnen: für die Rechte von Indigenen, für die Entschuldung von Bolivien, schließlich gegen die fortschreitende Umweltzerstörung, die auch ihre Ursachen im Lebensstil von Industrieländern wie Deutschland hat – die Allianz der Schöpfung wurde gegründet.

Daher werden Initiativen der Partnerbistümer zur Klimagerechtigkeit, zur Bewahrung der Schöpfung und zur Überwindung von Ungleichheit und Armut einen Schwerpunkt der Konferenz bilden. Breiten Raum wird auch die Frage einnehmen, wie junge Menschen stärker und verantwortlicher in die Partnerschaft eingebunden werden können.

Beraten werden diese Fragen unter anderem von den deutschen Diözesanbischöfen Dr. Stephan Ackermann (Trier) und Dr. Heiner Wilmer SCJ (Hildesheim) sowie dem Vorsitzenden der bolivianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ricardo Centellas. Die Diözese Hildesheim wird darüber hinaus von einer 14-köpfigen Delegation um die Vorsitzende der Bolivienkommission des Bistums, Bettina Stümpel, vertreten. Ziel der Konferenz ist die Vorbereitung eines neuen Partnerschaftsvertrages, der für die kommenden Jahre für die Weiterentwicklung der „Hermandad“ maßgeblich ist.

Gottesdienste werden übertragen

Während der Tagung finden zwei Gottesdienste statt, die beide live gestreamt werden (jeweils deutsche Zeit):