Weiteren Standort prüfen

Hildesheimer Generalvikar ist gegen eine Festlegung auf das Endlager Gorleben

Hildesheim (bph) Der Generalvikar des Bistums Hildesheim, Dr. Werner Schreer, hält es in der Debatte um ein mögliches atomares Endlager im Wendland für notwendig, „dass neben Gorleben noch ein anderer Standort mit einem anderen Wirtsgestein untersucht wird“. Gestern hatte die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers Ähnliches gefordert.

Auf dem Gebiet des Bistums Hildesheim liegen sowohl Gorleben wie die Asse und Schacht Konrad. Der Generalvikar hat in diesem Jahr mit Gorleben und der Asse zwei dieser drei umstrittenen möglichen Endlagerstätten besucht und bereits damals gefordert, bei der Endlagersuche sowohl die Sorgen und Ängste der Menschen vor Ort in den Blick zu nehmen, als auch Verantwortung für nachfolgende Generationen zu übernehmen.

Dr. Werner Schreer veranlasste in diesem Zusammenhang eine Stellungnahme des Forschungsinstituts für Philosophie in Hannover zu „Kirche, Kernenergie, Klimawandel“. In dieser Stellungnahme, die vor allem grundsätzlich argumentiert, war zu den Endlagerfragen unter anderem ausgeführt worden: „In Deutschland gibt es lediglich eine politisch und gesellschaftlich strittige Vorfestlegung auf das Erkundungsbergwerk Gorleben. Es muss eine fachlich fundierte, gesellschaftlich akzeptable und nach Atomrecht geregelte Lösung gefunden werden. Dazu sind vor allem folgende Schritte notwendig: eine unvoreingenommene Abklärung des sichersten Endlagermediums, eine Öffnung auf die internationale Diskussion und eine offensive Beteiligung der Öffentlichkeit. Zudem sollten die Probleme nicht durch eine Verlängerung der Restlaufzeiten noch verschärft werden.“