Wertvoller Gobelin wird restauriert

Volksbank Hildesheim und VR-Stiftung unterstützen Restaurierung von Bildteppich für Dommuseum

Mit insgesamt 27.500 Euro fördern die Volksbank Hildesheim und die VR-Stiftung, die Stiftung der Volks- und Raiffeisenbanken in Norddeutschland, die Restaurierung des wertvollen Gobelins „Die Botschaft“. Er wird gemeinsam mit weiteren Wandteppichen der Serie ab April 2015 im neuen Dommuseum zu sehen sein.

„Die Botschaft“ gehört zu einer Serie von Bildteppichen aus dem frühen 17. Jahrhundert und diente bis zum Zweiten Weltkrieg als prachtvolle Wanddekoration des Rittersaals am südlichen Kreuzgangflügel des Domes. In Europa sind nur noch wenige solcher Tapisserien erhalten, in Deutschland nur noch in der Münchener Residenz. Sie zählen zu den besten Teppich-Zyklen aus dieser Zeit und wurden ursprünglich von flämischen Spezialisten in Paris für den französischen Hof angefertigt.

„Die VR-Stiftung und die Volksbank Hildesheim sind sich einig, dass es hier gilt, ein besonderes Kunstwerk und Zeugnis seiner Zeit zu bewahren", sagt Jürgen Böhnke, Vorstandsmitglied der Volksbank Hildesheim. "Wir tragen gern die Verantwortung dafür mit, dass die Menschen gern hier leben und Hildesheim zunehmend zum Besuchermagneten wird. Davon profitieren wir alle. Die Unterstützung unserer Museen, den Erhalt von Kunst und Kultur, sehen wir auch als Verpflichtung gegenüber der nachfolgenden Generation.“

Durch rechtzeitige Auslagerung hatten sechs der ursprünglich acht Teppiche das Bombardement des Zweiten Weltkrieges überdauert. Infolge der kriegsbedingt notdürftigen Unterbringung war allerdings ein schwerwiegender Schädlingsbefall zu verzeichnen, der eine aufwändige Restaurierung erforderlich machte. Die Ausführung erfolgte in einer Textilwerkstatt in Havixbeck bei Münster und erstreckte sich über mehrere Jahre.

Die Gobelinserie ragt durch ihre reiche Bordürengestaltung hervor, die laut Prof. Dr. Michael Brandt, Direktor des Dommuseums, so nur auf den Hildesheimer Tapisserien zu finden ist. Nachdem nahezu die gesamte Ausstattung fürstbischöflicher Zeit in Hildesheim den Bomben zum Opfer gefallen ist, stehen die Teppiche stellvertretend für diese wichtige Epoche der Geschichte des Bistums Hildesheim. Sie werden im neuen Dommuseum einen eigenen Raum erhalten, „einen der schönsten Festsäle dieses Museum“, so Brandt.