Wilmer: Ich habe großen Respekt vor der bisherigen Leistung

Hildesheimer Bischof blickt positiv auf die zweite Synodalversammlung des Synodalen Wegs zurück

Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat sich zufrieden über die zweite Plenarsitzung des Synodalen Wegs in Frankfurt am Main gezeigt. „Es waren sehr gute und dichte Tage mit einer guten Gesprächsatmosphäre. Es wurden unterschiedliche Argumente ausgetauscht, und über bestimmte Punkte wurde gestritten“, sagte Wilmer.

Während der dreitägigen Veranstaltung wurden neben zwei Texten des Präsidiums des Synodalen Weges insgesamt zwölf von 16 Texten aus den vier Synodalforen diskutiert und abgestimmt, um sie in den Synodalforen für die nächste Lesung fortzuschreiben.

„Die Sitzung war hervorragend organisiert und wurde exzellent moderiert. Ich habe großen Respekt vor der bisher erbrachten Leistung im Blick auf die vorgelegten Texte. Ich bin sehr zufrieden über das Ergebnis der ersten Lesung der vorgelegten Texte“, betonte Wilmer.

Am Ende seien die Texte mit einer Zweidrittelmehrheit auch der Bischöfe zu verabschieden. Es werde sich zeigen, ob das gelinge. „Wir haben es auch mit Fragen zu tun, die die Universalkirche betreffen. Das stellt eine Herausforderung dar“, sagte der Bischof.

Zugleich machte er deutlich, dass auch an Fragen gearbeitet werde, die auf Diözesanebene entschieden werden können. Das schaffe Möglichkeiten. „Wir sind in einem neuen Bewusstsein gemeinsam Kirche, übernehmen gemeinsam Verantwortung, sind gemeinsam als Pilgerinnen und Pilger unterwegs.“

Winfried Quecke, der als Mitglied des Diözesanrates der Katholik*innen im Bistum Hildesheim am Synodalen Weg teilnimmt, empfand es als beeindruckend, wie die Versammlung die vielen Vorlagen bearbeitet hat. „Corona hatte ja scheinbar Schwung aus dem Prozess genommen, jetzt zeigt sich aber, dass diese Atempause der Qualität der Texte zuträglich war, sodass fast alle große Zustimmung fanden“, sagte Quecke. „Nun wäre es schön, wenn man in Rom realisiert, dass hier keine deutschen Sonderwege gefahren werden und die Fundamentalopposition gegen diesen Prozess zwar lautstark ist, aber nur eine verschwindende Minderheit darstellt.“

Einen Schwerpunkt während der Versammlung bildeten auch Fragen der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen im Bereich der katholischen Kirche und die Einrichtung einer Verwaltungsgerichtsbarkeit.