Zeichen der Gegenwart Gottes

Bischof Norbert Trelle weihte den Altar der Liebfrauenkirche in Duderstadt

Duderstadt (bph) Die Ursulinen in Duderstadt haben einen neuen Altar! In der umgebauten und neugestalteten Liebfrauenkirche der Ordensfrauen hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Dienstagabend in einem festlichen Gottesdienst den Altar geweiht.

Mitgebracht hatte Norbert Trelle Teile der Gebeine des Bistumsheiligen Bernward und des Heiligen Cajetan. In einem feierlichen Akt versenkte der Bischof diese Reliquien in einer kleinen Schatulle in der Mitte des Altartisches aus Sandstein, die Architekt Hans Kwoczek dann gleich an Ort und Stelle verspachtelte. Bischof Trelle übergoss den Altar danach mit Chrisamöl und verbrannte Weihrauch auf der Sandsteinplatte. Damit sei dem Ort „eine Weihe gegeben, die er nie mehr verliert“, so der Bischof. Unter Gebeten wurde schließlich der Altartisch gedeckt und Trelle feierte mit der Gemeinde die Eucharistie.

Nur sehr selten sieht man in diesen Tagen noch dieses alte Ritual einer Altarweihe. Um so voller war denn auch die Liebfrauenkirche. Die Gläubigen ließen sich von ihrem Hildesheimer Oberhirten ermahnen, Kirchen nicht als Museen, sondern als „ehrfurchtgebietende Orte“ zu begreifen, in denen der Altar nach Trelles Worten ein Sinnbild Christi ist und ein Zeichen der heilenden Gegenwart Gottes. Trelle zelebrierte mit dem Duderstädter Propst Wolfgang Damm, Diakon Josef Krebs assistierte und es sang der Chor der Propsteikirche St. Cyriakus unter der Leitung von Regionalkantor Paul Heggemann.

Die Liebfrauenkirche der Ursulinen wurde in den vergangenen vier Monaten nach einem Entwurf des Hildesheimer Künstlers Prof. Dr. Christoph Gerlach umgestaltet. Gerlach entwarf ein Ensemble aus Sandsteinaltar mit dazu gehörigem Radleuchter aus Messing und Edelstahl, die er aus dem Chorraum fast in die Mitte des Kirchenraumes rückte. Unterstützt wird der Entwurf durch ein ausgefeiltes Farbkonzept, das sich in den Bodenplatten aus Sandstein mit eingelegtem Quarzit widerspiegelt. Gleichzeitig wurde der Chorbereich abgesenkt und das Kirchengestühl umgearbeitet. Was Gemeinde bedeutet, hat Gerlach auf die Wände malen lassen: Dutzende von Menschen als Schattenriss, auch Behinderte, ein jeder mit einem Heiligenschein versehen, symbolisieren die Gemeinde, die zum Altar pilgert. Gerlachs gelungener Entwurf verleiht dem Raum eine elegante Leichtigkeit, die zum Verweilen einlädt.

Komplett erneuert wurden bei dieser Gelegenheit auch die Elektrik in der Kirche sowie die Lautsprecheranlage. Architekt Hans Kwoczek überwachte die Arbeiten, die insgesamt rund 400.000 Euro kosteten.