Deutschunterricht in St. Oliver Laatzen

Fern der Heimat eine neue Sprache lernen

Seit nunmehr sieben Jahren, also seit September 2015, gibt es in der Pfarrei St. Oliver Laatzen ein Unterrichtsangebot für Geflüchtete. Zu Beginn kamen vorwiegend junge syrische Männer, heute sind es meist Frauen aus unterschiedlichen Ländern und mit Sprachkenntnissen in Arabisch, Kurdisch oder anderen Sprachen oder Dialekten. Oft sind es Mütter, die voller Interesse zum Deutschkurs ins Pfarrheim kommen. Und deren Kinder, die mit dabei sind, sorgen für Leben.

Zurzeit betreuen sieben Unterrichtende die Flüchtlinge, unter der Leitung von Nande Röhlmann. Unterrichtet werden an zwei Vormittagen in der Woche Jesidinnen aus dem Irak, die nie zur Schule gehen konnten und nun lesen und schreiben lernen. Andere werden unterrichtet auf verschiedenen Niveaus, aber immer eher auf Anfängerstufen. Es kommen auch Ukrainerinnen, die sogar in russischer Sprache angeleitet werden können, da eine der Unterrichtenden russisch spricht.

Sie alle treffen sich zum Unterricht in St. Oliver Laatzen: ein Afghane, ein Syrer, eine Russin und neun Ukrainer:innen. Sie lernen auf dem Niveau zwischen A1 und A2. Einige besuchen zusätzlich auch einen Integrationskurs, genießen aber den geringeren Leistungsstress und das flexible Lernniveau in St. Oliver.

Eine Rolle beim Sprachenlernen spielen Themen, die helfen sollen, sich im Alltag zu orientieren; vieles in Deutschland ist ungewohnt oder fremd. Das fängt bei schwer verständlichen Behördentexten an und geht zu den praktischen Themen wie Umweltschutz und Mülltrennung. Dann merkt man, dass es gar nicht so einfach ist, wenn man nicht mit diesen Themen groß geworden ist.

Die Materialien werden von den Unterrichtenden ausgesucht und zusammengestellt. Manchmal kommen – in der für die Betreuer unverständlichen „Muttersprache“ – Fluchterfahrungen und traumatische Erlebnisse zur Sprache, die hier aber nicht aufgearbeitet werden können; deutlich zeigen aber die Teilnehmerinnen, dass sie sich willkommen und angenommen fühlen.

Die Kurse helfen dabei, sich in der deutschen Sprache zu orientieren und sich ein Stück zu Hause zu fühlen, auch wenn es die ehemalige Heimat nicht ersetzen kann.

Irgendwann kommen die Flüchtlinge dann in einen Integrationskurs bekommen, wo sie täglich vier Stunden, statt nur dienstags und freitags von 10.00 bis 11.30 Uhr, Deutsch lernen. Die  erworbenen Vorkenntnisse helfen ihnen dann, den Einstieg zu erleichtern.

Wir stellen solche "Segensorte" und die Menschen vor, die sich hier engagieren. Kleine Geschichten, Filme oder Audio-Beiträge erzählen von Initiativen, die segensreich handeln wollen und sich einsetzen für die Botschaft des Evangeliums.

Geben Sie uns gerne Hinweise oder erzählen Sie von Ihrem Segensort.