Überraschender Uhu-Nachwuchs am Hildesheimer Dom

Die drei Jungtiere sind inzwischen sechs Wochen alt

Es gibt Uhu-Nachwuchs am Hildesheimer Dom. Ein Pärchen hat den Brutkasten in einer Dachschräge zum Kreuzgang erfolgreich zum Brüten genutzt, ohne dabei bemerkt zu werden. Drei Jungtiere schlüpften. Sie sind inzwischen etwa sechs Wochen alt.

Die Tiere befinden sich derzeit in der Infanteristenphase, in der sie sich ausschließlich zu Fuß fortbewegen. Zwei der Vögel halten sich im geschützten Areal des Annenfriedhofes auf, einer befindet sich noch im Brutkasten. Besucher des Doms müssen vor den Wildtieren keine Angst haben, sollten allerdings Abstand zu den Uhus halten, sie nicht scheuchen, nicht stören und auf keinen Fall zu streicheln versuchen.

„Wir hatten die Gaube oberhalb des Kreuzgangs 2015 zum Uhu-Brutkasten umgebaut, doch die Tiere hatten sich bisher immer für unseren zweiten Nistplatz im Westwerk des Doms entschieden. Nun ist der Platz von den Vögeln zum ersten Mal genutzt worden“, sagt Jürgen Selke-Witzel, der Umweltbeauftragte des Bistums Hildesheim.

Selke-Witzel hatte im Februar zuletzt geschaut, ob sich Uhus oberhalb des Kreuzganges ansiedeln würden. „Damals gab es keinerlei Anzeichen für eine Balz- und Brut-Tätigkeit. Dass es nun doch Nachwuchs gibt, ist sehr überraschend“, so der Umweltbeauftragte.

Sobald die drei Jungvögel flugfähig sind, werden Selke-Witzel und Eulen-Fachmann Wilhelm Breuer von der Europäischen Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen die drei Tiere umquartieren und in der Nähe der Bernwardmauer ansiedeln.