Der Hildesheimer Dom St. Mariä Himmelfahrt

Der Hildesheimer Dom St. Mariä Himmelfahrt ist eine der ältesten Bischofskirchen Deutschlands und seit 1985 gehört er zum UNESCO-Welterbe.

Bis in das Jahr 815 reicht die Ursprungsgeschichte des Hildesheimer Doms zurück. Seinerzeit soll ein Reliquienwunder Kaiser Ludwig den Frommen dazu bewegt haben, dort, wo heute der Dom steht, eine Marienkapelle zu errichten. So berichtet es zumindest die Legende. Der erste Dom, der an dieser Stelle im Jahr 872 unter Bischof Altfrid errichtet wurde, gründete auf der von Kaiser Ludwig errichteten Kapelle.

Bischof Bernward war es dann, der den Dom um das Jahr 1015 reich mit Kunstwerken ausstattete. Für eines davon – die bronzene Bernwardwardtür – ließ Bernward sogar die Westkrypta umbauen und eine neue Vorhalle errichten. Die noch heute erhaltene Bernwardtür ist die größte Bronzetür ihrer Epoche, ihre Höhe beträgt 4,72 Meter.

Blick in den sanierten Hildesheimer Dom durch die geöffnete Bernwardtür.

Blick durch die geöffnete Bernwardtür in den Hildesheimer Dom

Zerstörter Hildesheimer Dom nach Zweiten Weltkrieg

Zerstörung nach dem Zweiten Weltkrieg

1046 wird der Dom während eines Feuers stark beschädigt. Allerdings hatte Bischof Azelin bereits zwei Jahre zuvor damit begonnen, westlich des Doms einen Neubau zu errichten. Doch dieser wird niemals fertig gestellt: Aufgrund massiver Mängel gibt Azelins Nachfolger Bischof Hezilo den Bau auf und lässt statt dessen einen neuen Dom auf den Grundmauern des Früheren Altfrid-Doms errichten.

Über die Jahrhunderte wird der Dom immer wieder erweitert oder verändert. Im Jahr 1079  erfolgt zum Beispiel unter Bischof Hezilo (Stifter des berühmten Hezilo-Leuchter im Dom) der Bau der Laurentiuskapelle. Zwischen 1841 und 1850 erfolgen große Veränderungen:Der Godehardwestriegel und die Seitenkapellen werden abgerissen und der Dom erhält eine Doppelturmfassade nach dem Vorbild von St. Godehard in Hildesheim.

Am 22. März 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, wird der Dom von Bomben getroffen. Der Ostchor, das Querhaus und die Nordseite der Bischofskirche  stürzen ein, Dächer und Westtürme brennen aus. Doch folgt dem Krieg ein zweites Rosenwunder: Der Tausendjährige Rosenstock, der über die Jahrhunderte die Domapsis umrankt hatte, ging in der Bombennacht ebenfalls in Flammen auf. Doch acht Wochen nach der völligen Zerstörung des Hildesheimer Doms sprossen aus seiner von Trümmern verschütteten Wurzel 25 neue Triebe hervor. Noch heute rankt der Tausendjährige Rosenstock am Hildesheimer Dom empor, er ist eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Überlieferung nach kennzeichnet er den Ort, dem Bistum und Stadt Hildesheim ihre Entstehung verdanken.

In den 1950er Jahren erfolgt der Wiederaufbau des Doms, der auf den Grundmauern des Hezilodoms wiedererrichtet wird. Am 27. März 1960 kann der Dom durch Bischof Heinrich Maria Janssen neu geweiht werden.1985 werden der Hildesheimer Dom und der Domschatz zusammen mit St. Michaelis in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Von 2010 an war der Dom viereinhalb Jahre lang geschlossen. Während dieser Zeit wurde er mit Blick auf das 1200-jährige Jubiläum im Jahr 2015 umfangreich saniert. Die Wiedereröffnung wurde am 15. August 2014 gefeiert.

Der Hildesheimer Dom im Internet