Gemeindereferent*in

Gemeindereferenten vor Kirchentor

Gemeindereferent*in im Bistum Hildesheim

Gemeindereferent*innen sind Absolvent*innen eines Bachelor-Studiengangs in Religionspädagogik, Angewandter oder Praktischer Theologie, die auf unterschiedlichste Art und Weise kreativ, konstruktiv und innovativ gemeinsam mit anderen Getauften und anderen Berufsgruppen Kirche gestalten.

Kompetenzen und Profil

Gemeindereferent*innen gestalten Kirche im Bistum Hildesheim mit ihrem theologisch-religionspädagogischen Fachwissen, ihrer Persönlichkeit und Spiritualität mit. Dabei suchen sie nach Wegen, den Herausforderungen der heutigen Lebenswelt aus dem Geist des Evangeliums zu begegnen. Gemeinsam mit anderen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen wirken sie am Aufbau lebendiger Gemeinden mit und suchen nach Wegen hin zu einer lebendigen Kirche.

Ihre Hauptaufgabe ist dabei die Begleitung Ehrenamtlicher und die Initiierung neuer Projekte und Netzwerke. Sie ermöglichen es den Menschen auf diese Weise, auf neue Art Kirche zu sein bzw. neue Orte des Kircheseins zu entdecken.

Der Einsatz der Gemeindereferent*innen geschieht in einem Pastoralteam mit Priestern, Diakonen und pastoral Mitarbeitenden im überpfarrlichen Personaleinsatz. Auch kategoriale Felder wie Krankenhaus, Gefängnis, Schule u.a. sind Einsatzorte von Gemeindereferent*innen.

Einsatz

Für den Einsatz verantwortlich ist der Bereich Personal des Bischöflichen Generalvikariats Hildesheim. Von den Gemeindereferent*innen wird eine Versetzungsbereitschaft erwartet.

Informationen zur Ausbildung

Zum 01.09.2024 stellt das Bistum Gemeindeassistent*innen ein.

Einstellungsvoraussetzungen

Studienabschluss als Bachelor of Arts Religionspädagogik/Angewandte bzw. Praktische Theologie oder Abschluss von Theologie im Fernkurs (Grundkurs + Aufbaukurs + Pastoraltheologischer Kurs).

Studium

Interessierte für den Beruf Gemeindereferent*in im Bistum Hildesheim sind nicht auf einen Studienort festgelegt. Sie können sich bei der Ausbildungsleitung melden, um eine erste Einschätzung bezüglich einer möglichen Eignung beim Bewerber*innentag zu erhalten. Während des Studiums (Religionspädagogik, Angewandte Theologie, Praktische Theologie, Theologie im Fernkurs oder vergleichbar) biete die Ausbildungsleitung verschiedenen Begleitformate sowie die Organisation und Begleitung von Praktika an. Eine Teilnahme an diesen Formaten ist keine notwendige Voraussetzung für eine spätere Bewerbung als Gemeindeassistent*in.

Berufseinführung

Die sich an das Studium anschließende Berufseinführung findet mit den Auszubildenden der anderen pastoralen Berufsgruppen (Priesteramtskandidaten, Diakonatsanwärter und Pastoralassistent*innen) vernetzt statt.

Inhalt dieser vernetzten Berufseinführung ist die Bildung pastoraler Kompetenzen, die sich in theologische, spirituelle, menschliche, pastorale und humanwissenschaftliche Bildung aufgliedert.

Die Kompetenzen von Gemeindereferent*innen werden in eigenen Veranstaltungen weiter ausgebildet.

Die Berufseinführung (Berufsbezeichnung in dieser Zeit: "Gemeindeassistent*in") dauert 3 Jahre.

Dienstprüfung und Beauftragung

Die Ausbildung schließt mit der 2. Dienstprüfung ab. Mit der Beauftragung durch den Bischof erfolgt die Übernahme in den pastoralen Dienst des Bistums.

Termine

Bewerbungsfrist für die Ausbildung zum/r Gemeindereferent*in: 31. Januar 2024.
Ihre Bewerbungsunterlagen schicken Sie bitte an die Ausbildungsleiterin für Gemeindereferent*innen im Bistum Hildesheim:
Patricia Hinz (patricia.hinz(ät)bistum-hildesheim.net).

Ausbildungsbeginn: 01. September 2024

Einsatzfelder

Einsatzfelder können sehr vielfältig gestaltet werden. Dazu gehören u.a.:

  • Gewinnung, Befähigung und Begleitung ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen
  • Kinder-, Jugend-, Erwachsenenpastoral
  • Erarbeitung und Durchführung von katechetischen Konzepten
  • Mitwirkung in der Planung, Vorbereitung und Feier von Gottesdiensten
  • Begleitung in unterschiedlichen Lebenssituationen und -phasen
  • Erstellung und Umsetzung von pastoralen Konzeptionen
  • Kategoriale Orte wie Schulseelsorge, Citypastoral, Klinikseelsorge
  • usw.

Ein pastoraler Laienberuf

Der Ursprung liegt in den Gemeinde- beziehungsweise Seelsorgehelferinnen, die seit den 1920er-Jahren in den Gemeinden tätig waren. Der zunächst nur von Frauen ausgeübte Dienst fand zusehends Anerkennung, unter anderem im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). 1967 wurde die Berufsbezeichnung Gemeindereferentin eingeführt. Mittlerweile üben auch Männer diesen Beruf aus. Grundlage für den Dienst als GemeindereferentIn ist die Beauftragung und Sendung durch den jeweiligen Ortsbischof. 

Gemeindereferent*in werden

Zur Ausbildung zur Gemeindereferentin/zum Gemeindereferenten gehört ein religionspädagogisches Studium an der Katholischen Fachhochschule NRW /Fachbereich Theologie in Paderborn.  

Nach dem Studium folgt die Berufseinführungsphase im Bistum Hildesheim, die mit der Zweiten Dienstprüfung abschließt. Mit der Beauftragung/Sendung durch den Bischof ist in der Regel eine unbefristete Anstellung in einem Bistum verbunden. Die Anstellung beinhaltet auch die kirchliche Lehrbeauftragung für schulischen Religionsunterricht. Die Dauer der Ausbildung beträgt insgesamt sechs Jahre.

Weitere Informationen:

Erfahrungsbericht eines Gemeindereferenten

"In den Berufseinführungsjahren meiner Gemeindeassistentenzeit wurde ich aufgefordert, einen Kernsatz für unsere pastorale Tätigkeit zu entwerfen. Wenn ich ihn noch richtig zusammenbekomme, dann lautet er (früher wie heute) "Ich möchte Menschen darin begleiten, gemäß ihrer Fähigkeiten auf den Zuspruch und auf den Anspruch Gottes einzugehen." Damals waren es eher Menschen, die mir im Rahmen von Verkündigung und Sakramentenkatechese begegneten. Durch diverse Weiterbildung hat sich die Zielgruppe auf Klienten in der Ehe-, Lebens-, und Trauma-Beratung, auf Betroffene in der Notfallseelsorge, auf Feuerwehr-Einsatzkräfte und auf Strafgefangene ausgeweitet. Man könnte meinen, es ginge in diesen Begegnungen eher um den "Zuspruch Gottes", doch das stimmt nicht.

Ich habe in meinen Berufsjahren bestimmt ein großes Spektrum von Menschen in den verschiedensten Notlagen kennengelernt, was ich vor 20 Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Mit Sicherheit hat sich meine Vorstellung von einem "Zuspruch Gottes" immer weiter ausgeweitet und wurde bislang auch auf harte Proben gestellt. Ein Satz, den ich im Rahmen von einer TZI-Fortbildung kennengelernt habe lautet: "Wir sind weder allmächtig, noch sind wir ohnmächtig. Wir sind teilmächtig." Diese Teilmächtigkeit bei Menschen bewusst zu machen, darüber in den Austausch zu kommen und gemeinsam dabei weitere Schritte im Leben zu gehen ist der Grund, warum ich meinen Beruf mag."

Markus Galonska, Gemeindereferent Wolfsburg

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