Pilgerfahrt des Bistums nach Rom

Papst Franziskus hat das Jahr 2025 als Heiliges Jahr ausgerufen. Rund 440 Pilgerinnen und Pilger aus dem Bistum Hildesheim, davon 280 Jugendliche und junge Erwachsene, haben sich auf den Weg nach Rom gemacht.

Unter dem Motto „Was glaubst du denn?“ haben sie sich die Gruppen im Heiligen Jahr 2025 auf den Weg in die Heilige Stadt gemacht, um ihren Glauben zu vertiefen, Gemeinschaft zu erleben, Papst Leo XIV. bei der Audienz auf dem Petersplatz zu begegnen und zusammen mit Bischof Heiner Wilmer SCJ im Petersdom eine heilige Messe zu feiern.

Die Pilgergruppen sind mit Bussen in Bremerhaven, Hannover, Braunschweig, Stade, Seesen, Göttingen und Duderstadt gen Süden gestartet.

Tag 1

Während die Erwachsenen-Gruppe eine Übernachtungspause in Österreich eingelegt hat, sind die Jugendlich in ihren Bussen die Nacht durchgefahren und um 13 Uhr im Camp Fabuolus in der Nähe von Rom eingetroffen. Sie nutzten den Nachmittag und Abend, um das Camp zu erkunden und sich gegenseitig kennenzulernen. Spontan kam auch Bischof Heiner Wilmer ins Camp, der bereits in der Woche zuvor eine Pilgergruppe aus dem Bistum begleitet hatte. Im Laufe des Abends erreichte dann auch die zweite Pilgergruppe das Reiseziel, ihr Hotel in Rom. Mit einem Abendimpuls endete dann jeweils für beide Gruppen dieser Tag des Ankommens.

Tag 2

Mit Hindernissen begann der nächste Pilgertag. Wegen einer großen Technologiemesse kam es in Rom zu einem Verkehrschaos. Der Gottesdienst im Benediktinerkloster begann eine Stunde später. Es war der erste gemeinsame Programmpunkt der beiden Pilgergruppen. Der Gottesdienst stand unter dem Leitwort „Taufe“. Den Rest des Tages verbrachten die Gruppen damit, Rom zu entdecken; die Jugendlichen in Form eines Orientierungslaufes, bei dem unter anderem auch biblischen Wissen gefragt war.

Tag 3

Bereits um 4.30 Uhr gab es im Camp bei den Jugendlichen Frühstück. Und eine Stunde später starteten die Busse in Richtung Petersplatz. Denn nur wer früh kommt, hat die Chance auf einen guten Platz bei der Generalaudienz mit dem Papst. Die Jugendlichen aus dem Bistum Hildesheim waren früh auf dem Petersplatz und hatten dem entsprechend sehr gute Plätze, zum Teil direkt am Fahrweg des Papamobils. Nach langem Warten war es um 10 Uhr so weit. Papst Leo XIV.  fuhr mit dem Papamobil auf den Platz und wurde von den rund 50.000 Menschen auf dem Petersplatz mit Begeisterung empfangen. Als die Pilgerinnen und Pilger begrüßt wurden, zeigten sich die Hildesheimer stimmgewaltig.

Während die Jugendlichen in Kleingruppen die Stadt auf eigene Faust erkunden durften, besuchten die Erwachsenen die Gemeinschaft San Egidio und feierten abends einen Gottesdienst in San Bartholomäo mit dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße. Thema waren die „Lübecker Märtyrer“.

Der Abendimpuls bei den Jugendlichen beschäftigte sich mit dem Thema Hoffnung, schließlich, so machte es Marie-Claire Ritter deutlich, sind wir unterwegs als „Pilger der Hoffnung“.

Tag 4

Und als „Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung“ machten sich die jungen Leute dann auf die „7-Kirchenwallfahrt“ zu den wichtigsten Kirchen Roms, um dort die jeweilige Heilige Pforte zu durchschreiten. „Dies ist keine Sp0rtveranstaltung, sondern es geht um euch und euren Glauben, darum, wo ihr gerade in eurem Leben steht, wie euer Verhältnis zu Gott, aber auch zu Freunden und Familie aussieht. Darüber wollen wir heute auf unserem Weg nachdenken. Es gibt Impulse, Bibelstellen, über die ihr miteinander ins Gespräch kommen sollt, aber auch Zeiten der Stille, des Schweigens, wo ihr allein mit euch und euren Gedanken seid“, sagte Domkapitular Marcus Scheiermann, der die Jugendlichen auf diesem Weg begleitete. Gestartet wurde in der Kirche „St. Paul vor den Mauern“. Es folgten San Sebastiano, die Lateran Basilika, San Croce, und Santa Maria Maggiore, in der Papst Franziskus begraben ist. Da San Lorenzo geschlossen war, wurde diese Kirche ausgespart.

Insgesamt sind bei dieser Pilgertour fast 130 Jugendliche und Begleiter die Strecke von rund 20 Kilometer durch Rom zu Fuß gelaufen, begleitet von einem großen Holzkreuz, das abwechselnd von den Jugendlichen getragen wurde. Die andere Teil der Jugendgruppe ist mit dem Bus zu den Kirchen gefahren. Beiden Gruppen gemein war, dass sie zum Teil rund eine Stunde in der Warteschlange der Heilig-Jahr-Pilger warten mussten, um durch die Sicherheitskontrollen schließlich in die Kirchen zu gelangen.

Die Erwachsenen-Gruppe besuchte an diesem Tag die Domitilla Katakomben und feierte dort eine heilige Messe mit Weihbischof Heinz-Günter Bongartz. Anschließend fuhren sie mit Bussen einen Teil der Kirchen an, die auch die Jugendlichen besucht hatten.

Auch wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fußgruppe abends müde und kaputt im Camp ankamen, gab es keine Ausfälle. Alle haben bis zum Schluss durchgehalten. Ihr Fazit reichte von "es war toll" bis "ich habe Gott gespürt".

Die siebte Kirche der Kirchenwallfahrt ist der Petersdom. Hier werden am letzten Tag der Romwallfahrt beide Pilgergruppen gemeinsam von der Engelsburg aus zum Petersdom ziehen, durch die Heilige Pforte gehen, um dann mit Bischof Heiner Wilmer die heilige Messe zu feiern.

Tag 5

Am letzten Tag der Romwallfahrt standen für die Jugendlichen gleich drei Highlights auf dem Programm. Gleich morgens besuchten sie die Domitilla-Catacomben, eine Begräbnisstätte der frühen Christen in Rom. Anschließend trafen sie sich mit der Erwachsenen-Gruppe auf der Piazza Pia vor der Engelsburg. Von hier ging es in einer Prozession die Via della Conciliazione entlang bis zum Petersplatz und nach einer letzten Sicherheitskontrolle weiter durch die Santa Porta, die Heilige Pforte hinein in den Petersdom. Dort feierten die Hildesheimer Pilgerinnen und Pilger zusammen mit Bischof Heiner eine heilige Messe in der Apsis, direkt hinter dem Papstaltar. 

Den Abschluss bildete dann ein Fest in der Casa La Salle, der Unterkunft der Erwachsenen-Gruppe.

Tag 6

Nach einer Woche voller Erlebnisse und Eindrücke hieß es für beide Pilgergruppen am Samstagmorgen dann Abschied nehmen von Rom. Während die Erwachsenen-Gruppe bereits in den Bussen saßen, mussten im Camp der Jugendlichen die Bungalows ausgefegt, die Betten abgezogen und die Koffer in die Busse geladen werden. Nach einem kurzen Impuls und dem Reisesegen starteten dann auch sie in Richtung Norden zurück ins Bistum Hildesheim. Die Jugendlichen fuhren die Nacht wie auf der Hinfahrt durch und kamen – unterstützt durch die Uhrumstellung – bereits am frühen Sonntagmorgen wieder wohlbehalten in der Heimat an. Die Erwachsenen legten für die Nacht einen Stopp ein und erreichten dann erst im Laufe des Abends wieder die Ausgangspunkte ihrer Pilgerfahrt.