Bestien warten auf Besucher

Ab Samstag ist in Hildesheim die „Bild & Bestie“-Ausstellung zu sehen

Hildesheim (bph) Grausame Drachen, wilde Löwen und tapfere Ritter aus aller Welt hat das Hildesheimer Dom-Museum in die Bischofsstadt gelockt. Am Samstag öffnet dort die Ausstellung „Bild & Bestie“ ihre Tore. Bis zum 5. Oktober haben die Besucher Gelegenheit, im Dom-Museum Meisterwerke mittelalterlicher Gießkunst zu bewundern.

Bis zur Brust ist der Ärmste im Hals des furchtbaren Drachen verschwunden. Nur der zum Schrei geöffnete Mund verrät den Todeskampf des Ritters. Ein Schrei, der vor 800 Jahren verstummte, in Bronze gegossen für die Ewigkeit. Etwa 1200 wurde dieses Drachen-Aquamanile in Norddeutschland gegossen, um den Herrschaften bei Tisch als Wasserspender zu dienen. Später gelangte es nach New York, wo es das „Metropolitan Museum of Art“ ziert. Gemeinsam mit anderen mittelalterlichen Aquamanilien bietet es in der neuen Ausstellung faszinierende Einblicke in die Kunstfertigkeit mittelalterlicher Handwerker.

Das Hildesheimer Dom-Museum feiert mit der Sonderausstellung „Bild & Bestie. Hildesheimer Bronzen der Stauferzeit“ sein 30-jähriges Jubiläum. Diese Ausstellung versammelt Meisterwerke hochmittelalterlicher Gießkunst wie zum Beispiel Gießgefäße, die in Hildesheim hergestellt und über die Jahrhunderte in die ganze Welt verstreut wurden. Neben den Kunstschätzen aus Dom und Dom-Museum, wie zum Beispiel dem Domtaufbecken, sind Leihgaben aus dem Louvre, der Sankt Petersburger Eremitage und dem Metropolitan Museum of Art in New York zu sehen. Die Ausstellung beleuchtet außerdem das historische und wirtschaftliche Umfeld, das die Entstehung solcher Luxuserzeugnisse „made in Hildesheim“ ermöglichte. So zeigt eine große Vitrine sehr anschaulich die einzelnen Schritte vom Entwurf des Objektes bis zum eigentlichen Guss.

Diese „vorbildlich konzeptionierte Ausstellung“ ermöglicht den Besuchern nach Ansicht von Bischof Norbert Trelle, in eine ganz fremde Welt einzutreten. Sie erschließt uns nach seinen Worten „überraschende und herausfordernde Querverbindungen“: zwischen Sakralem und Profanem, zwischen Orient und Okzident, zwischen mittelalterlicher Theologie und antiker Naturphilosophie.

Ermöglicht wurde die Ausstellung „Bild & Bestie“ auch durch den Beitrag zahlreicher Sponsoren, woran der Hildesheimer Generalvikar Dr. Werner Schreer erinnert. „Dass sich so viele Sponsoren für die Ausstellung engagiere haben, zeugt bereits von der ungebrochenen Fasziniation der ‚Bilder und Bestien’ aus staufischer Zeit, die hoffentlich viele Besucher in ihren Bann schlagen wird“, wünscht sich der Generalvikar.

Eine Hoffnung, die auch Prof. Dr. Michael Brandt als Direktor des Dom-Museums teilt. Gemeinsam mit seinem Team hat er daher ein vielfältiges Beiprogramm rund um die Ausstellung entworfen: Neben Führungen bietet es auch verschiedene Vorträge und kindgerechte Zugangswege zur mittelalterlichen Gedankenwelt.

Informationen:
„Bild & Bestie. Hildesheimer Bronzen der Stauferzeit“
Dom-Museum Hildesheim, 31. Mai bis 5. Oktober 2008
www.bild-und-bestie.de