Gutachten zu mutmaßlichen Missbrauchsfällen liegt vor

Münchener Institut hat Vorwürfe gegen Bischof Janssen und Priester Peter R. aufgearbeitet

Das Bistum Hildesheim hat das Gutachten des Instituts für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) erhalten. Das unabhängige Münchener Institut befasste sich mit dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs gegen den verstorbenen Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen und mit verschiedenen Vorwürfen sexuellen Missbrauchs gegen den pensionierten Priester Peter R.

„Wir sind dem IPP sehr dankbar für seine Arbeit. Wir gewinnen viel Klarheit durch den Bericht. Wir werden das Gutachten jetzt genau lesen und schauen, welche Schlüsse wir aus den Ergebnissen ziehen müssen“, sagt der Generalvikar des Bistums Hildesheim, Weihbischof Heinz-Günter Bongartz.

Das Gutachten umfasst 250 Seiten. Das Bistum und das IPP werden es während einer gemeinsamen Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorstellen, die voraussichtlich Anfang oder Mitte Oktober stattfinden wird.

Die Mitarbeiter des IPP haben rund ein Jahr lang an dem Gutachten gearbeitet. Sie sollten klären, ob es neben den bekannten Missbrauchsvorwürfen weitere Hinweise auf sexuelle Übergriffe durch die beiden Geistlichen gegeben hat. Darüber hinaus sollten sie bewerten, wie die Entscheidungsträger des Bistums mit den Fällen umgegangen sind und ob es ein institutionelles Versagen gegeben hat, das die mutmaßlichen Missbrauchstaten erleichtert und deren Verfolgung erschwert hat.

Weiterhin sollte das IPP prüfen, ob die Prüfung und Zahlung der Leistung in Anerkennung des Leids an das mutmaßliche Opfer von Bischof Janssen nach den bestehenden Vorschriften der Deutschen Bischofskonferenz erfolgt ist. Zum Auftrag gehörte auch die Klärung, welche Maßnahmen die Diözese zur Unterstützung Betroffener und zur Verhinderung weiterer sexueller Übergriffe bislang ergriffen hat und welche gegebenenfalls erforderlich sind, um ähnliche Fälle in der Zukunft zu verhindern.