„Ich bin stolz auf meine Jugendlichen!“

Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle besucht Projekte der 72-Stundenaktion

Über 1500 Kinder und Jugendliche beteiligen sich im Bistum Hildesheim an 85 Projekten. Sie machen mit bei der bundesweiten Sozialaktion der katholischen Jugend „72 Stunden“. Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ versuchen sie in nur drei Tagen Projekte umzusetzen, die sonst wohl noch lange warten müssten oder nie angegangen würden. So engagieren sich die jungen Freiwilligen im Naturschutz, organisieren Feste und Begegnungen, reparieren Spielgeräte oder bringen Außengelände von Kindertagesstätten wieder in Schuss.

Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle besuchte verschiedene Projektgruppen vor Ort. Station machte er unter anderen in Hondelage bei Braunschweig. Beim „Förderkreis Umwelt- und Naturschutz“ helfen Pfadfinder aus Braunschweig eine Fachwerkhütte herzurichten. Trelle half während seines Aufenthaltes, die Fachwerkfächer mit Weidengeflecht zu versehen und ließ es sich nicht nehmen, auch selbst eine Hand voll angerührtem Lehm dagegen zu klatschen. Beeindruckt zeigte sich der Bischof auch von der Arbeit auf dem Gelände der Wasserbüffel. Ohne Angst vor den großen Tieren sind Pfadfinder der verschiedenen Altersstufen dabei, Weidepfähle in den Boden zu rammen und den Stall der Büffel mit einer Drainage zu versehen. „Damit die Tiere es im Winter dort auch trocken haben“, erklärt der neunjährige Malte und lockert mit der Spitzhacke einen Geröllhaufen auf.

Auch in Einbeck macht Trelle halt und besucht die „Einbecker-Urböcke“. Über 70 Teilnehmer an der 72-Stundenaktion sind dabei, den „Tag der Generationen und Nationen“ im Rheinischen Hof vorzubereiten. Während ein Teil der Jugendlichen hier bereits ein Theaterstück probt, werden im Pfarrheim von St. Josef Speisen vorbereitet und Servietten gefaltet. „Wie muss ich die denn jetzt falten“, fragt Trelle. Und unter der fachkundigen Anleitung der 15jährigen Winona fabriziert auch der Bischof praktische Deko für das Fest. Beim Besuch der Theaterprobe kann er dann gute Tipps geben, wie die jungen Schauspieler sprechen müssen, um im gesamten Saal, in dem am Sonntag knapp 200 Gäste erwartet werden, gut zu verstehen sind. „Das ist ähnlich wie in einer Kirche ohne Verstärkeranlage. Man muss langsam und deutlich sprechen - immer in Richtung zu den Zuhörern“, erklärt Trelle. „Alles ist bei uns kostenlos“, sagt der Einbecker Pfarrer Ewald Marschler. „Für Essen, Trinken und Unterhaltung erbitten wir aber eine Spende für Flüchtlinge aus Syrien, die in einem Lager im Libanon untergebracht sind.“

Der Bischof ist begeistert von der Motivation und dem Einsatz der Teilnehmer. „Ich bin stolz auf meine Kinder und Jugendlichen, die handwerklich, aber auch mit viel Geist und Glauben dabei sind. Es ist ein Zeichen, dass auch die junge Generation bereit ist, sich für die Gemeinschaft einzusetzen. Es macht Spaß und Freude zu zusehen, mit welchem Engagement und Ehrgeiz sie versuchen, ihre Projekte umzusetzen“, lobt der Bischof und dankt den über 3500 fachlichen Helfern, Eltern, Sponsoren und Leitern, ohne die die 72-Stundenaktion, bei der bundesweit über 170.000 Kinder und Jugendliche im Einsatz sind, nicht umgesetzt werden könnte.

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