Koordination muss sein

Leiter der katholischen Schulen im Bistum Hildesheim gegen vorschnellen Ausstieg aus der Kultusministerkonferenz

Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff will durch einen Ausstieg aus der Kultusministerkonferenz (KMK) eine Reform des Ländergremiums erzwingen. Dazu schreibt PD Dr. Jörg-Dieter Wächter, Leiter der Hauptabteilung Bildung am Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim:

"Der angekündigte Ausstieg aus der KMK erscheint überhastet. Die KMK muss von innen her entschlossen reformiert und weiterentwickelt werden, weil ihre Aufgaben wichtiger denn je sind. Wir leisten uns in Deutschland Bildungssysteme auf Länderebene. Die Schulabsolventen aber konkurrieren bundesweit und international um Arbeitsplätze. Deshalb sind Koordination und Abstimmung unverzichtbar. Im Bereich der kirchlichen Bildungsarbeit haben wir bundesweit viel Erfahrung mit unterschiedlichen Positionen, langwierigen Diskussionsprozessen und schließlich erzielten Kompromissen. Diese Erfahrung lehrt uns, dass es klug ist, mit Pluralität und Differenzen umgehen zu lernen. Entscheidungen und große Gesten, die die Gesprächspartner brüskieren könnten, helfen da meistens nicht weiter."