Sinti zu Gast beim Bischof

Hildesheimer Gruppe folgt Einladung von Bischof Trelle

Hildesheim (bph) Zu einem ersten Kennen lernen besuchte eine Gruppe Hildesheimer Sinti am Donnerstagnachmittag Bischof Trelle.

Norbert Trelle, in der deutschen Bischofskonferenz Beauftragter für die Zigeunerseelsorge, hatte die Sinti und Roma des Bistums nach Hildesheim geladen. Eine Gruppe Sinti von der Münchewiese in Hildesheim war gemeinsam mit Pfarrer Wolfgang Patzelt, Seelsorger für die Zigeuner im Bistum Hildesheim, der Einladung gefolgt.

Vor 600 Jahren wurden die Sinti und Roma erstmals urkundlich in Hildesheim erwähnt. Eine zu diesem Anlass erstellte Broschüre überreichte, stellvertretend für die Gruppe, Angelika Weiß dem Bischof. Darin wird unter anderem über ein angestrebtes Projekt berichtet. Ein 90 Jahre alter Reisewagen aus Holz, der auf dem Platz an der Münchewiese steht, soll restauriert werden. Umfangreiche Arbeiten sind dafür notwendig: Der Wagen muss durch ein Zelt geschützt und die Räder angehoben werden, um so den teilweise im Erdboden versunkenen Wagen auf ein sicheres Fundament zu stellen.

Der Bischof hob die besondere künstlerische Begabung der Sinti und Roma hervor, von der er sich bei verschiedensten Gelegenheiten immer wieder überzeugen konnte. Er würde sich wünschen, auf dem Platz an der Münchewiese, an dem vorwiegend katholische Familien leben, einen Gottesdienst mit anschließendem Tanz und Musik zu feiern.

Die Deutsche Bischofskonferenz benutzt im Gegensatz zum allgemeinen Sprachgebrauch „Sinti und Roma“ die Bezeichnung „Zigeuner“, da Sinti und Roma nur zwei einer Vielzahl von Gruppen sind, von denen einige den Begriff ablehnen. Allein in Hildesheim leben über 500 Familien.