Weihbischof Heinz-Günter Bongartz besucht "Sprachcafé Welcome" in Wolfsburg
Woche zur katholischen Flüchtlingshilfe 2025
Im Rahmen der bundesweiten "Woche zur katholischen Flüchtlingshilfe", zu der die Deutsche Bischofskonferenz vom 28. September bis 5. Oktober eingeladen hat, besuchte Weihbischof em. Heinz-Günter Bongartz das "Sprachcafé Welcome" der Caritas in Wolfsburg.
Im Karl-Leisner-Haus kommt er mit Geflüchteten, Migrant:innen, Ehrenamtlichen und Caritasmitarbeiterinnen ins Gespräch, hat ein offenes Ohr für ihre Nöte, Wünsche und Hoffnungen und würdigt ihr Engagement für Integration und Verständigung. Mit seinem Besuch will das Bistum die Arbeit des Sprachcafés wertschätzen: "Es ist uns wichtig, entgegen manch anderer Verlautbarungen in unserem Land, eine Willkommenskultur zu pflegen und uns darum zu kümmern, dass Menschen hier ein Zuhause finden können", sagt Bongartz.
An dem Nachmittag sind ein gutes Dutzend Menschen zum Sprachcafé gekommen. Sie stammen aus Ländern wie Syrien, dem Sudan, der Ukraine, aus Russland, der Ukraine und Ägypten – etliche davon mit einem akademischen Abschluss aus ihrem Heimatland. Das Sprachniveau der Menschen ist sehr unterschiedlich, alle beteiligen sich, hören den anderen geduldig zu, während sie sich in der großen Runde vorstellen, Begriffe raten oder mit vorgegebenen Begriffen kurze Geschichten bilden.
Gemeinsam mit den Ehrenamtlichen und der Migrationsberaterin der Caritas können die Männer und Frauen im Sprachkurs erworbene Fähigkeiten hier in ungezwungener Form anwenden. "Die Spiele sollen Sprachanlässe schaffen und die Konversation fördern", erklärt Dorothee Killiana, Migrationsberaterin für erwachsene Zugewanderte der Caritas in Wolfsburg. Gleichzeitig erhalten die Menschen Informationen über die deutsche Gesellschaft, Kultur und Traditionen sowie praktische Tipps für ihr Leben hierzulande. Das Angebot richtet sich nicht nur an Geflüchtete, sondern auch an Menschen aus dem Ausland, die hier arbeiten und ihre Ehepartner. Derzeit engagieren sich im Sprachcafé neben Killiana drei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen.
Weihbischof Bongartz ermutigt die Menschen, Deutsch zu lernen, auch wenn das viel Mühe koste: "Die Ansprüche in vielen Berufen sind an die Sprache gebunden. Davon hängt immens viel ab." Er betont, wie wichtig es sei, dass die Menschen Räume haben, wo sie miteinander Deutsch sprechen können. "Ich bin sehr dankbar, dass der Caritasverband in Wolfsburg sie dabei unterstützt. Das ist mit Geld nicht zu bezahlen", sagt der Weihbischof in die Runde. Außerdem ermutigt er die Menschen, sich in spezifischen Fragen ganz konkrete Hilfe zu suchen, beispielsweise über die Anerkennungsberatung für Berufsabschlüsse.
Das "Sprachcafé Welcome" in Wolfsburg gibt es – mit Unterbrechungen durch die Corona-Pandemie – seit 2015. In seinen Anfängen war es ein reines Begegnungscafé, inzwischen steht Sprachförderung im Vordergrund. "Als Caritas haben wir den Bedarf gesehen, dass die Flüchtlinge eine Anlaufstelle und Unterstützung brauchen. Hier haben wir einen Ort der Begegnung und Beratung oder Weitervermittlung an Beratungsstellen geschaffen. Unser Anliegen ist immer Integration zu fördern und auch Sprache", so Barbara-Maria Cromberg, hauptamtliche Vorständin der Caritas in Wolfsburg. Das sei das "A und O", um sich in Deutschland wohlzufühlen. "In der Migrationsberatung waren wir immer gut aufgestellt und haben 2015 unser Beratungsangebot um das Willkommenscafé erweitert", sagt Killiana. Das "Café Welcome" ist dabei ein niederschwelliges Projekt. Jede und jeder kann ohne Anmeldung dienstags zwischen 15 und 17 Uhr ins Karl-Leisner-Haus, Kettelerstraße 3, kommen.