Für die wachsende Zusammenarbeit der Kirchen

Aktualisierte Charta Oecumenica in Rom unterzeichnet

Seit mehr als 20 Jahren spielt die Charta Oecumenica eine wichtige Rolle bei der Förderung und Gestaltung ökumenischer Entwicklungen in Europa. In Deutschland unterzeichneten die Mitgliedskirchen der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) auf dem Ersten Ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003 die Charta Oecumenica und setzten sie damit in Kraft.

Am 5. November 2025 wurde nun eine aktualisierte Fassung der Charta Oecumenica von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und dem Rat der Europäischen Bischofskonferenz (CCEE) in Rom unterzeichnet.

Ziel der ursprünglichen wie auch der aktualisierten Charta ist es, eine ökumenische Kultur des Dialogs und der Zusammenarbeit auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens zu fördern. Dies geschieht in dem gemeinsamen Bewusstsein der unterzeichnenden Kirchen, „dass das, was uns eint, tiefer und größer ist als das, was uns trennt.“ (S. 5) Entsprechend verpflichten sich die Kirchen, „auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens gemeinsam zu handeln und zu leben, wo die Voraussetzungen dafür gegeben sind und nicht Gründe des Glaubens oder größere Zweckmäßigkeit dem entgegenstehen.“ (S. 8)

Im Bistum Hildesheim korrespondiert mit dieser Haltung das Konzept der Ökumene der Sendung. Ein Grundsatz der Ökumene der Sendung, wie auch der lokalen Kirchenentwicklung, besteht darin, vor Ort zu ergründen, wo das Engagement von Christinnen und Christen gebraucht wird, damit Menschen in ihrer Freude und Hoffnung, in ihrer Trauer und Angst nicht allein sind.

„Eine solche Ökumene als Dienst an den Menschen, die Ökumene der Sendung, führt zur Erweiterung der Wirkungsmöglichkeiten. Wenn Gemeinden oder Initiativen vor Ort die Möglichkeiten nutzen, sich zu vernetzen und gemeinsam zu handeln, rückt Ökumene in ihr wahres Licht. Ökumene steht dann nicht in der Gefahr, als Zusatzbelastung empfunden zu werden. Konsequentes ökumenisches Miteinander führt vielmehr zu Entlastung sowie Bereicherung und ist wesentlich für die Glaubwürdigkeit der Verkündigung. Es geht nicht darum, ökumenische Sachen zu machen, sondern darum, unsere Sache ökumenisch zu machen.“, betont Dr. Christian Hennecke, Leiter des Bereichs Sendung im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim.

Die Zusammenarbeit aller Christinnen und Christen sowie das stetige Bemühen um eine sichtbare Einheit der Kirche sind heute wichtiger denn je. Als Christinnen und Christen sind wir aufeinander verwiesen und miteinander berufen, das Evangelium zu verkünden – oder wie es Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ formuliert: „Das christliche Zeugnis in einer hochkomplexen Welt wie unserer kann nur ökumenisch gelingen.“