Altersschwache Königin dankt ab

Bistum und Klosterkammer Hannover informieren über Orgelneubau in St. Magdalenen

Hildesheim (bph) Zur Zeit wird die Orgel in der Hildesheimer Kirche St. Magdalenen ausgebaut. Sie soll Platz machen für ein neues Instrument. Das Bistum Hildesheim und die Klosterkammer Hannover als Eigentümerin der Kirche informieren am Donnerstag, 13. August, um 16 Uhr über den geplanten Orgelneubau.

Die Orgel wird oft auch als „Königin der Instrumente“ bezeichnet. Doch selbst an ihr geht die Zeit nicht spurlos vorbei. Seit wenigen Tagen sind die Orgelbauer der Firma Ladach aus Wuppertal dabei, die altersschwache Hildebrand-Orgel der St. Magdalenen-Kirche aus dem Jahre 1962 in ihre Einzelteile zu zerlegen und sorgfältig zu verpacken. Von der kleinsten bis zur größten Pfeife, von den zerbrechlichen Holzleisten der Spieltraktur bis zum schweren hölzernen Gehäuse packen die drei Mitarbeiter der Firma alles in Kisten, damit beim Transport möglichst keine Schäden entstehen. Zunächst wird die alte Orgel nach Wuppertal gebracht, soll dann aber in Polen noch Verwendung finden.

Durch den Abbau des Instruments wird Platz geschaffen für eine neue Orgel, die ab Oktober in der Kirche aufgebaut wird. In der Zwischenzeit führt die Klosterkammer als Eigentümerin der Kirche verschiedene Vorarbeiten für den Neubau durch. Dazu gehören Maler- und Elektroarbeiten, vor allem aber die Verstärkung der Empore, damit diese dann die größere Last der etwa acht Tonnen schweren neuen Orgel tragen kann. Die kommende „Königin“ stammt aus der Orgelbauwerkstätte Seifert in Kevelaer. Sie wird drei Manuale und 29 Registern haben. Mit ihren etwa 2.300 Pfeifen soll das neue Instrument nach Auskunft von Domkantor Stefan Mahr eine „symphonische Orgel“ werden, die als Ausbildungsorgel für Werke aus dem Mittelalter bis zur Neuzeit geeignet ist und auch konzerttauglich sein wird. Die Kosten von etwa 430.000 Euro teilen sich die Klosterkammer Hannover und das Bistum Hildesheim.

Der Orgelneubau wird auch deshalb nötig, weil die Domorganisten und ihre Orgelschüler ihre bisherige Übungsorgel verlieren. Im Rahmen der Domsanierung wurde die Stockmann-Orgel in der Antoniuskirche von 1976, an der die Organisten bislang ausbildeten, an das Erzbistum Köln verkauft. Die alte Orgel in der Magdalenenkirche wäre als Ausbildungsorgel nicht geeignet gewesen, da sie die Anforderungen nicht erfüllt. Außerdem hätte ihre Instandsetzung fast so viel gekostet wie ein Neubau.

Bei der Informationsveranstaltung zum Orgelneubau am 13. August werden Domkapitular Wolfgang Osthaus als Pfarrer der Gemeinde, Architekt Werner Lemke von der Klosterkammer und der zuständige Orgelsachverständige, Domkantor Stefan Mahr, das Projekt vorstellen und erläutern.