Ankunft im schönsten deutschen Bistum

Weihbischof Norbert Trelle besuchte erstmals seinen neuen Arbeitsplatz

Hildesheim (bph) Seelsorger werde er sein, nicht „Oberfinanzdirektor“ versprach der Kölner Weihbischof Norbert Trelle, designierter 70. Bischof von Hildesheim, am Mittwoch beim ersten offiziellen Besuch im Bischöflichen Generalvikariat seines neuen Bistums. Von seinen zukünftigen Mitarbeitern wurde der Oberhirte mit langem Applaus begrüßt.

Eine gesunde finanzielle Basis müsse sein, machte Trelle bei seiner ersten Pressekonferenz in Hildesheim deutlich. Doch er werde sich als Bischof von Hildesheim nicht von wirtschaftlichen Überlegungen alleine leiten lassen. Ohnehin sei er davon überzeugt: „Wo die Situation schwierig ist, da wächst auch die Kraft im gleichen Maße.“

Der Kölner Weihbischof zeigte sich davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, Bischof von Hildesheim zu werden. „Von Herzen bin ich froh, dass ich hier bin, in einem der schönsten deutschen Bistümer.“ Dr. Josef Homeyer, Trelles Vorgänger im Bischofsamt, korrigierte den Weihbischof scherzhaft: „im schönsten deutschen Bistum“.

Auch Homeyer, der das Bistum von 1983 bis 2004 führte, zeigte sich tief bewegt von dieser Stunde. Als sei es gestern gewesen, so erinnere er sich an seinen ersten Tag im Bistum Hildesheim. Er sei dankbar, seinen Nachfolger noch erleben zu dürfen. In der Geschichte des Bistum sei das nur selten vorgekommen, so Homeyer. An seinen Nachfolger Norbert Trelle richtete er den Wunsch, er möge sich weder von Lobhudelei noch Drohungen jemals beeinflussen lassen und unbeirrt seinen Weg gehen. Homeyer verband diesen Rat mit einem Dank an Weihbischof Hans-Georg Koitz, der das Bistum zur Zeit als Diözesanadministrator führt. Koitz habe sein schweres Amt hervorragend getragen und seine Aufgabe mit Sachlichkeit und Freundlichkeit erfüllt.

Am Morgen hatte das Hildesheimer Domkapitel Weihbischof Norbert Trelle an den Bernwardstüren des Domes empfangen und in die Krypta zum stillen Gebet geführt. Danach besuchte Trelle den Hildesheimer Rosenstock, den er nach eigenen Aussagen schon einmal als Junge bei einem Ausflug gesehen hatte. „Möge das Bistum so blühen und gedeihen, wie dieser Rosenstock über Jahrhunderte hinweg gediehen ist“, wünschte sich der ernannte neue Bischof von Hildesheim.

Am Mittag schließlich betrat Trelle zum ersten Mal offiziell das Bischöfliche Generalvikariat und wurde von seinen Mitarbeitern mit langem Applaus empfangen. Erster Eindruck des neuen Bischofs: Die Zahl der Mitarbeiter in Hildesheim ist überschaubarer als im Erzbischöflichen Ordinariat von Köln. Aber, so fügte Trelle lächelnd hinzu: „Small is beautiful!“