Aufbrüche erkennen und fördern

Bischof Norbert Trelle wirbt für die Kirchenvorstands- und Pfarrgemeinderatswahlen am 5. November

Hildesheim/Hamburg (bph) Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle hat gemeinsam mit dem Erzbischof von Hamburg, Dr. Werner Thissen, und den Bischöfen von Osnabrück und Vechta, Dr. Franz-Josef Bode und Heinrich Timmerevers, am Dienstag die Katholiken Norddeutschlands dazu aufgerufen, am kommenden Wochenende vom 5. November an den Wahlen zu Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat teilzunehmen.

Die neu zu wählenden Gremienmitglieder sollen das Tradierte achten und Bewährtes fortsetzen, zugleich aber Aufbrüche erkennen und anerkennen und – wo immer sinnvoll – nach Kräften fördern, sagte Trelle bei einer Pressekonferenz mit den drei (Erz)Bischöfen von Hamburg, Osnabrück und Vechta am Rande eines gemeinsamen Treffens in Hamburg. „Ich wünsche mir, dass sie sich auf die Suche nach den Suchenden machen und jenen, die mit ihren Fragen kommen, mit offenen Armen entgegen gehen“, so Trelle wörtlich.

Aufgabe von Kirchenvorständen und Pfarrgemeinderäten sei es immer gewesen und werde es in Zukunft noch stärker sein, dazu beizutragen, dass in den Gemeinden das Wirken des Herrn sichtbar wird, sagte der Hildesheimer Bischof in Hamburg. Das werde nicht nur im Feiern des Gottesdienstes sichtbar, sondern auch in der Hinwendung zu den Schwachen und Bedürftigen. Falls dies gelänge, könne das Bistum und die katholische Kirche in Norddeutschland „vertrauensvoll in die Zukunft blicken.“

Im Bistum Hildesheim fallen diese Gremienwahlen zusammen mit der Zusammenführung von 109 bisher selbstständigen Pfarrgemeinden zu 39 neuen Pfarreien. Damit verringert sich die Zahl der Pfarrgemeinden im Bistum Hildesheim von 313 auf 243. Betroffen von diesen Zusammenführungen sind rund 213.700 Katholiken, das ist knapp ein Drittel der etwa 652.000 Katholiken im Bistum Hildesheim. Bis zum Jahre 2014 will das Bistum seine einst etwa 350 Pfarrgemeinden zu dann etwa 120 Pfarrgemeinden zusammen führen.

Am Wochenende vom 5. November werden die Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte in den Diözesen Hildesheim und Osnabrück sowie dem Erzbistum Hamburg neu gewählt. Im Offizialatsbezirk Oldenburg in Vechta finden zeitgleich die Kirchenausschusswahlen statt. Erstmalig sind mehr als 1,5 Millionen Katholikinnen und Katholiken im ganzen Norden bis Mecklenburg gleichzeitig aufgerufen, ihre Vertreter in die jeweiligen Gremien zu wählen.

Der Kirchenvorstand verwaltet das Vermögen der Kirchengemeinde. Er stellt unter anderem den Haushaltsplan auf, prüft die Jahresrechnung und führt ein Vermögensverzeichnis. Die seelsorglichen und gesellschaftlichen Aufgaben einer Pfarrgemeinde werden im Pfarrgemeinderat beraten. Er fördert und koordiniert unter anderem die verschiedenen Gruppen in der Gemeinde und beschließt neue seelsorgliche Projekte. Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat arbeiten eng zusammen. Wahlberechtigt ist in der Regel, wer das 16. Lebensjahr vollendet hat. Wählbar sind Katholikinnen und Katholiken ab dem 18. Lebensjahr. Zum ersten Mal erproben die beteiligten Bistümer in diesem Jahr das Familienwahlrecht. In Pfarrgemeinden, die an diesem Modellversuch teilnehmen, können Eltern die Stimme auch für ihre Kinder abgeben.

Weitere Informationen im Internet:
www.aufkreuzen.de