Barmherzigkeit muss finanzierbar sein

Kirche und Geld war zentrales Thema bei der Verabschiedung des Finanzdirektor des Bistums

Hildesheim (bph) Helmut Stolze, Finanzdirektor des Bistums Hildesheim, wurde am vergangenen Freitag in den Ruhestand verabschiedet. Beim feierlichen Festakt im Bischöflichen Generalvikariat waren dabei auch sehr nachdenkliche Töne zum Thema "Kirche und Geld" zu hören.

Mit großen Erwartungen eingestellt – und alle Erwartungen mehr als erfüllt. Auf diesen Nenner lässt sich das Bild bringen, das Generalvikar Karl Bernert in seiner Laudatio auf den scheidenden Finanzdirektor Helmut Stolze zeichnete. Genüsslich zitierte der Generalvikar aus den Referenzen, die man 1973 über den Bewerber Helmut Stolze eingeholt hatte. "Urteilt schnell" und "persönlich und fachlich sehr zu empfehlen" steht noch heute in den Unterlagen.

Nach seiner Ausbildung für den gehobenen Dienst in der Kommunalverwaltung wurde Helmut Stolze, der am Freitag auch seinen 63. Geburtstag feierte, als Assistent des Finanzdirektors und Personalreferent für die Laienmitarbeiter des Bistums Hildesheim eingestellt. Seine weitere Laufbahn im Kirchendienst führte ihn über das Amt des stellvertretenden Finanzdirektor schließlich im Juni 1996 auf den Sessel des Leiters der "Hauptabteilung Finanzen/Bau". Dort bewies Helmut Stolze, dass er seine Vorschusslorbeeren zu Recht bekommen hatte: Großen Sachverstand zeigte der scheidende Finanzdirektor in den vergangenen Jahren zum Beispiel bei der Konsolidierung des Bistums-Haushalts. Dabei gelang ihm die Gratwanderung zwischen pastoralen Bedürfnissen und finanziellen Zwängen.

Wie schwer diese Gratwanderung ist, hatte Bischof Dr. Josef Homeyer bereits beim Gottesdienst am Morgen hervorgehoben: Wer Kranke bestmöglich versorgen wolle, müsse sich um eine effiziente Organisation von Krankenhäusern bemühen, so das Bistumsoberhaupt: "Selig sind nicht nur die, die Gerechtigkeit üben, sondern auch jene, die für diese Gerechtigkeit qualifiziert und sachlogisch eintreten." Auch Schwester M. Basina Kloos, Generaloberin der Franziskanerinnen von Waldbreitbach, betonte in ihrem Festvortrag zur Verabschiedung Stolzes die Wichtigkeit finanziellen Sachverstandes in der Kirche. In einer Zeit sinkender Kirchensteuereinnahmen müsse die Kirche den Mut haben, "wenn nötig auch etwas zu Ende gehen zu lassen", so die Generaloberin. Wichtig sei, in alle Sparkonzepte die Mitarbeiter einzubeziehen, denn: "Prozesse laufen über Personen!"