Bischof geht, Partnerschaft bleibt

Homeyers Emeritierung wird die Kontakte zwischen Hildesheim und Bolivien nicht schwächen

Hildesheim (bph) Die Partnerschaft zwischen dem Bistum Hildesheim und dem südamerikanischen Land Bolivien wird weiter gehen, auch nach der Emeritierung des Hildesheimer Bischofs Dr. Josef Homeyer. Das betonte der bolivianische Erzbischof Edmundo Abastoflor am Montagabend in Hildesheim.

Die Nachricht von der Emeritierung des Hildesheimer Bischofs sei in seiner Heimat wahrscheinlich noch gar nicht allgemein bekannt, vermutet der bolivianische Erzbischof, der zu den Geburtstagfeierlichkeiten Homeyers nach Deutschland gekommen war und bis Mittwoch im Bistum bleibt, um Gespräche zu führen. Homeyers Name sei in Bolivien wohl bekannt. Doch die Partnerschaft habe sich so stark entwickelt, dass sie nicht mehr an einzelne Personen gebunden sei, so Abastoflor. Dr. Josef Homeyer hatte die Gründung der "Bolivien-Partnerschaft" im Jahre 1987 angeregt und seitdem sehr aktiv betrieben.

Wichtiger als die Besuche auf hoher Ebene ist nach Ansicht Abastoflors die Verwurzelung der Partnerschaft in den bolivianischen und deutschen Gemeinden. Das bolivianische Wort für Partnerschaft steht eher für "Geschwisterlichkeit". Ein gutes Bild, meint Abastoflor. "Diese Geschwisterlichkeit ist etwas Großartiges für unsere Bauern. Sie fühlen sich angenommen, begleitet und behütet", so der bolivianische Erzbischof in fließendem Deutsch. Abastoflor hatte in den 70er Jahren vier Jahre in Würzburg studiert.

Edmundo Abastoflor äußerte sich am Rande der konstituierenden Sitzung der deutschen Stiftung "Justitia et Participatio", die am Montagabend im Bischöflichen Generalvikariat stattfand. Diese Stiftung wurde Ende 2003 mit den Mitteln des 2001 verstorbenen Pfarrers Achim Muth gegründet und soll "in Bolivien kirchliche Entwicklungshilfe im Sinne der Selbsthilfe leisten sowie Bürgerinnen und Bürger und hierbei besonders die Armen und Ausgegrenzten fördern."

Mit Zinsen dieser Stiftung haben die bolivianischen Bischöfe im November 2003 eine Stiftung "Jubileo" für sozialpolitische Bildung und Forschung gegründet. Als deren Kuratoriumsvorsitzender war Abastoflor zur konstituierenden Sitzung der Hildesheimer Stiftung eingeladen worden.