Bischof Trelle wünscht Juden ein gesegnetes Pessachfest

„An Pessach danken Sie Gott dafür, dass er ein Gott der Freiheit ist“

Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle wünscht den jüdischen Gemeinden auf dem Gebiet des Bistums ein frohes und gesegnetes Pessachfest. Das schreibt Trelle in einem Brief anlässlich der Feierlichkeiten.

Im Brief des Bischofs an die jüdischen Gemeinden heißt es wörtlich:

„An Pessach danken Sie Gott dafür, dass er ein Gott der Freiheit ist, der sein Volk der Knechtschaft entreißt. Für mich sind freundschaftliche und aufrüttelnde Begegnungen, wie ich Sie erst vor wenigen Wochen bei den zentralen Hauptveranstaltungen im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit erleben durfte, Erfahrungen von Freiheit.

Nicht nur die eindrucksvollen Worte der Festredner, insbesondere des Empfängers der Buber-Rosenzweig-Medaille Prof. Dr. Micha Brumlik, bei der zentralen Eröffnungsfeier im Theater am Aegi, sondern auch die Rückbesinnung auf den Glauben der Mütter und Väter Israels als gemeinsame Wurzel unseres Glaubens in der christlich-jüdischen Gemeinschaftsfeier, sowie die zugewandte Atmosphäre beim Treffen zwischen Rabbinern und Bischöfen, bei dem wir uns in diesem Jahr mit dem Thema Integration beschäftigten, haben in mir die Überzeugung bestätigt, dass die Kontakte, die wir schon pflegen, immer intensiver werden.

Angesichts einer Verunsicherung in der Gesellschaft, die dazu führt, dass vielerorts auf Abgrenzung statt auf Dialog gesetzt wird, ist dies eine wohltuende Erkenntnis. Zugleich empfinde ich es als unsere gemeinsame vordringliche Aufgabe, diese gelingenden Beziehungen zwischen Juden und Christen noch zu fördern und weiterhin fruchtbar zu machen.“

Das Pessachfest wird in diesem Jahr vom 23. bis 30. April gefeiert. Pessach gehört zu den zentralen Festen des Judentums. Es erinnert an den Auszug des Volkes Israel aus der Sklaverei in Ägypten. Bis heute wird durch den Brauch, während dieser Woche nur ungesäuertes Brot (Mazzen) zu essen, daran erinnert, dass die Flucht in aller Eile stattfand und keine Zeit blieb, den Brotteig ruhen zu lassen, damit er den säuerlichen Geschmack eines richtigen Brotes entwickelt. Pessach heißt deshalb auch „Fest der ungesäuerten Brote“. Traditionell wünscht man sich ein frohes Pessachfest, auf hebräisch „Pessach sameach!“.