Bistum erwirtschaftet 17,8 Millionen Euro Überschuss

Mittel fließen in Risikovorsorge und Projekte - Kirchensteuerrat stimmt Jahresabschluss zu

2012 war in finanzieller Hinsicht eins der besten Jahre in der Geschichte des Bistums Hildesheim: Die Diözese erwirtschaftete einen Überschuss von 17,8 Millionen Euro. Die gute finanzielle Lage wurde dazu genutzt, Risiken weiter abzusichern und gleichzeitig diverse Projekte im Bistum zu fördern. Am Samstag stimmte der Diözesankirchensteuerrat einstimmig dem Jahresabschluss 2012 zu.

Ein wesentlicher Grund für die gute Entwicklung sind die deutlich gestiegen Kirchensteuern und andere „kirchenhoheitliche Erträge“. Mit mehr als 140 Millionen Euro lagen sie fast zehn Prozent über den Werten des Vorjahres. Die Bilanzsumme des Bistums erhöhte sich von 199 Millionen auf 227 Millionen Euro. Dass die Kirchensteuern so reichlich flossen, hängt vor allem mit der Entwicklung der Bruttolöhne im vergangenen Jahr (+3,9 Prozent) und der daraus resultierenden progressiven Besteuerung zusammen. Auch die Zahl der Erwerbstätigen nahm 2012 weiter zu.

Finanzdirektor Helmut Müller machte vor dem Kirchensteuerrat deutlich, dass er auch künftig auf eine ausgewogene Linie in der Haushaltsgestaltung setzt: einerseits Vorsorge zu treffen für bestehende Risiken wie beispielsweise Versorgungsverpflichtungen für Priester und kirchliche Beamte, andererseits die gegebenen Spielräume vor allem für zeitlich begrenzte Vorhaben zu nutzen.

Maßgeblich für die Etatpolitik des Bistums sind weiterhin die „Eckpunkte 2020“, die 2003 beschlossen wurden und die für alle Bereiche mehr oder weniger große Einschnitte vorsehen. Mittlerweile werde deutlich, dass die dort angestrebten Einsparungen nicht auf allen Feldern, zum Beispiel im Bildungsbereich, erzielt werden könnten, erklärte Müller. Dennoch werde man an den Eckpunkten generell festhalten. Ihre bisherige, in weiten Teilen sehr konsequente Umsetzung und die unverhofft gute Entwicklung der Kirchensteuern hätten zu einer Konsolidierung des Bistums geführt.

Trotz der sehr guten Werte blickt Müller nicht ganz ungetrübt in die Zukunft: Die Zahl der Katholiken ist in den letzten zwei Jahrzehnten in Deutschland um 12,7 Prozent zurückgegangen – eine Entwicklung, die sich angesichts von Kirchenaustritten, der Demografie und einer sinkenden Bereitschaft, Kinder taufen zu lassen, fortsetzen dürfte. Und obwohl das Bistum noch nie mehr Kirchensteuern eingenommen hat als 2012, lässt sich mit den vorhandenen Mitteln weniger bewerkstelligen als Anfang der 90er Jahre: Inflationsbereinigt sind die Kirchensteuern seitdem um rund 14 Prozent gesunken.

Ausführlich beschreibt der komplette Geschäftsbericht 2012 (pdf, 17,2 MB) die finanzielle Lage des Bistums Hildesheim. Er kann als Broschüre angefordert werden bei: Hauptabteilung Finanzen/Immobilien, Bischöfliches Generalvikariat, Domhof 18-21, 31134 Hildesheim.