Bistum Hildesheim verliert 7442 Katholiken

Kirchliche Statistik für das Jahr 2018 zeigt einen deutlichen Mitgliederrückgang

Die Zahl der Katholiken im Bistum Hildesheim ist erneut zurückgegangen. Sie lag zum Ende des Jahres 2018 bei 593.360 Menschen. Das waren 7442 weniger als im Jahr zuvor. Das geht aus der kirchlichen Statistik hervor.

Die Zahl der Bestattungen betrug im vorigen Jahr 5516 (2017: 5768). Die Taufen stiegen leicht von 3334 im Jahr 2017 auf 3420 im vergangenen Jahr. Die Eintritte und Wiederaufnahmen lagen bei 367 (2017: 364). Die Zahl der Kirchenaustritte stieg von 5509 im Jahr 2017 auf 7018 im Vorjahr.

Die Zahl der Gottesdienstteilnehmer im Bistum Hildesheim im Jahr 2018 lag bei 7,5 Prozent (2017: 7,8 Prozent). 814 Paare wurden im Jahr 2018 kirchlich getraut, 43 weniger als ein Jahr zuvor.

2492 junge Menschen empfingen im vergangenen Jahr das Sakrament der Firmung, 356 mehr als 2017. Es gab 3760 Erstkommunionen im Jahr 2018, das ist ein Rückgang um 184 Erstkommunionen gegenüber 2017.

Zu den 7018 Austritten im vergangenen Jahr sagt der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ:

„Die Zahlen sind nicht schön, aber sie entmutigen mich nicht. Die meisten Menschen entscheiden nicht von jetzt auf gleich, aus der Kirche auszutreten. Es ist oft ein längerer Prozess, an dessen Ende erst der Austritt steht. Wir können also daraus lernen.

Wir müssen als Kirche alle selbstverschuldeten Skandale ehrlich aufarbeiten und durch ein effektives System von Kontrolle und Gewaltenteilung in der Zukunft unmöglich machen. Wir müssen offen sein für den Dialog mit den Gläubigen und ihnen Wertschätzung entgegenbringen, besonders auch dann, wenn sie Kritik üben. Außerdem müssen wir viel mehr über die guten Gründe reden, unserer Kirche weiterhin anzugehören.

Diese guten Gründe gibt es zuhauf. In der Kirche bekommen die großen Fragen Raum, die sich Menschen schon seit Jahrtausenden stellen: Warum gibt es uns? Wie sollen wir leben? Was ist der Sinn unserer Existenz? Was ist gut und was schlecht? Ist der Tod das Ende? Solche Fragen beschäftigen jede und jeden. Eine Heimat im Glauben zu haben heißt für mich, gestärkt und aufgerichtet in die Zukunft zu gehen.

Im Bistum Hildesheim können wir Tag für Tag an unzähligen Orten wahrnehmen, wie Katholikinnen und Katholiken aus ihrem Glauben heraus Nächstenliebe praktizieren und Gemeinschaft stiften. Wir erleben Priester, die Menschen im unvergesslichen Moment der Trauung begleiten, ihnen aber ebenso zur Seite stehen, wenn sie krank sind oder den Verlust eines geliebten Angehörigen betrauern. Wir sehen die wertvolle Erziehungsarbeit in den katholischen Kitas und Schulen, das unschätzbare Wirken der Caritas für unsere Gesellschaft und viele weitere Einrichtungen, die im Sinne Jesu Christi Gutes tun. All das geschieht, weil es unsere Kirche gibt.“