Bittere Niederlage für den Frieden

Gemeinsame Stellungnahme von Landessuperintendent und Weihbischof

Hildesheim (bph) In einer gemeinsamen Erklärung bezeichnen der Landessuperintendent im Sprengel Hildesheim, Eckhard Gorka, und der Hildesheimer Weihbischof Hans-Georg Koitz den Irak-Krieg als Zeichen der Unfähigkeit aller Beteiligten, „gewaltlose Wege des Miteinanders“ zu finden.

Zusammen mit Prof. Dr. Wolfgang Werner feiern die Kirchenvertreter am heutigen Donnerstag, 20. März, in der Hildesheimer St.-Elisabeth-Kirche einen ökumenischen Friedensgottesdienst. Ebenfalls heute um 18.30 Uhr findet im Mariendom der Bischofsstadt eine Messfeier statt, die von Domkapitular Wolfgang Osthaus zelebriert wird.

Die Erklärung im vollen Wortlaut:

Zum Kriegsbeginn im Irak

Auch dieser Krieg beginnt mit einer bitteren Niederlage für die Friedensbemühungen. Mit Trauer und Sorge nehmen wir wahr, dass alle Versuche, den Krieg im Irak zu verhindern, durch den Beginn des Bombardements beendet wurden.

Wir erschrecken vor der Unfähigkeit aller Beteiligten, gewaltlose Wege des Miteinanders in einer von sozialen Spannungen und Ungerechtigkeiten gezeichneten Welt zu finden.

Menschliches Scheitern aber kann und darf uns die Hoffnung, die Christus in die Welt getragen hat, nicht rauben. Wir bitten alle Christinnen und Christen, mit ihrer Fürbitte in Kirchen und Häusern die Zeugenschaft für Jesus Christus in dieser Passionszeit sichtbar werden zu lassen.

Unsere Sorge und Fürbitte gilt den Menschen, die nun durch militärische Gewalt in ihrem Lebensrecht und Lebenswillen bedrückt werden. Sie gilt dem vielerorts gefährdeten Frieden und dem schwach ausgeprägten Willen, Gerechtigkeit und Solidarität herzustellen, so gut uns Menschen dies möglich ist.

Wir sind dankbar für den Aufruf der niedersächsischen Bischöfe, in dem es unter anderem heißt:

„Deshalb beten wir für die Zivilbevölkerung im Irak, im Nahen und Mittleren Osten, die mit Krieg konfrontiert ist. Wir beten für die verwundeten und sterbenden Soldaten auf allen Seiten. Wir beten mit den Müttern, Vätern und allen Angehörigen, die in Angst und Trauer sind. Wir beten für die Verantwortlichen in der Politik, dass sie sich mühen um Frieden und Gerechtigkeit. Wir beten für alle Menschen, dass wir endlich aufbrechen zu Versöhnung und ungeteilter Nächstenliebe. Dieses Gebet stellt uns in die Einheit aller Christinnen und Christen in unserem Land. Wir wissen uns in unserem Gebet um Frieden auch in Gemeinschaft mit Menschen jüdischen und muslimischen Glaubens in unserem Land. Solches Gebet kann ein Zeichen sein für weltweite Solidarität und den Anspruch der Gerechtigkeit, die uns zur Umkehr zum Frieden befähigt und ermutigt.“

Hildesheim, 20. März 2003

Landessuperintendent Eckhard Gorka                            Weihbischof Hans-Georg Koitz