Christian Wulff ist ein „Heiliger“

Der niedersächsische Ministerpräsident besuchte den „FairPoint“ des BDKJ beim WJT

Köln (bph) Ins Rheinland zog es am Freitag den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU). Am „FairPoint“, dem Stand des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) an St. Heribert in Köln-Deutz informierte er sich im Rahmen des Weltjugendtages über verschiedene Hilfsaktionen und die Bolivienpartnerschaft der Bistümer Hildesheim und Trier.

Christian Wulff ist ein Heiliger. Das katholische Hilfswerk misereor gab es ihm schriftlich. Mit der Aktion „Weltbessermacher“ wirbt misereor um Menschen, die bereit sind, durch zwei Euro im Monat Straßenkindern in Delhi eine Schulausbildung zu ermöglichen. Zum Dank darf man eine der Karten ziehen, die mit unterschiedlichen schmeichelhaften Begriffen geschmückt sind. Wulff ließ sich das nicht lange sagen, nachdem er am misereor-Stand Geld gelassen hatte. Er entschied sich für eine knallrote Karte. „Heiliger!“ war darauf zulesen. Wulff nahm sie lächelnd entgegen.

Auch sonst zeigte Christian Wulff reges Interesse an den Hilfsprojekten der verschiedenen Aktionen, die sich am „FairPoint“ vorstellten. Ehrensache, dass er am missio-Stand zum Fußball griff und auf die Torwand schoss. „Aktion Volltreffer“ lautet diese Aktion, mit der missio auf das Schicksal von Kindersoldaten hinweist. Kinder sollten besser auf Tore schießen statt auf Menschen, so die Philosophie des Projektes, für das sich Wulff sehr erwärmte.

Auf der Bühne des „FairPoint“ durfte Wulff danach vier junge Damen und Herren zur Partnerschaft der Bistümer Hildesheim und Trier mit Bolivien befragen. Olga Hoffmann aus Braunschweig und Barbara Heid aus dem Bistum Trier waren selbst in Bolivien, Carlos Segura und Heydi Campos aus Bolivien kennen die deutschen Verhältnisse sehr gut. Dass der Austausch der Menschen das Wichtigste an einer solchen Partnerschaft sei, erfuhr der Ministerpräsident von seinen Gesprächspartnern durch die Übersetzung der Hildesheimer Bolivienreferenten Michael Beyer und Sonja Priebs. Oder auch, dass die Bolivianer an den Deutschen die sichere Stromversorgung, die Deutschen an den Bolivianern deren Improvisationstalent schätzen.

Eine Schlappe musste der „Heilige Christian“ dann kurz vor seiner Weiterfahrt einstecken: „Wir möchten gerne ein Autogramm, aber wir wissen nicht, wer Sie sind“. Mit diesen Worten überfielen ihn Paula und Anna aus Kiel am Stand einer der Hilfswerke. Wulff nahm es mit Humor:„Wenn bei Euch erst einmal das Zentralabitur eingeführt ist, lernt Ihr auch die Namen der deutschen Ministerpräsidenten“, unterschrieb er lachend die erbetenen Autogramme.