Den Sonntag schützen

Katholische und evangelische Kirche wenden sich gegen erweiterte Ladenöffnungszeiten

Hildesheim/Hannover (bph) Gegen die Ausweitung der Ladenöffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen wendet sich das Katholische Büro Niedersachsen gemeinsam mit der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen in einem Brief an die Abgeordneten des Niedersächsischen Landtages.

Der Sonntag als Tag der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung sei ein deutsches Kulturgut, das zu erhalten sei, heißt es in dem Brief, denn „Ohne Sonntage gibt es nur noch Werktage“. Prälat Prof. Dr. Felix Bernard vom Katholischen Büro Niedersachen und Oberlandeskirchenrat Jörg-Holger Behrens von der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen erinnern gemeinsam an die biblische Tradition, dem Leben einen Rhythmus zu geben und sechs Tage zu arbeiten und den siebten Tag der Familie, Freunden und der seelischen Erbauung zu weihen.

Die beiden Kirchenvertreter erinnern außerdem an die geplante Ausweitung der werktäglichen Verkaufsmöglichkeiten von Montag 0 Uhr bis Samstag 24 Uhr. Vor diesem Hintergrund sei es sinnvoller, die bisherigen Ausnahmetatbestände für eine Sonntagsöffnung zurück zu nehmen, als sogar noch auszuweiten. Der Mehrwert einer Sonntagsöffnung sei nicht erkennbar, so Bernard und Behrens in ihrem gemeinsamen Brief.

Hintergrund dieses Schreibens sind die Pläne des Landes Niedersachsen, die Sonntagsöffnungszeiten deutlich auszuweiten. Mit der Föderalismusreform ist die Kompetenz des Ladenschlussrechts auf die Länder übergegangen.

Das Katholische Büro Niedersachsen vertritt die Katholischen Bistümer im Lande Niedersachsen gegenüber der Landesregierung. Es handelt sich dabei um die Bistümer Hildesheim und Osnabrück sowie das Bischöfliche Offizialat Vechta des Bistums Münster.