Der Untergang bleibt vorerst aus

Kongress 'Eine Erde für alle' verbreitete Optimismus

Hildesheim/Celle (bph) Wie wird man in Zukunft eine wachsende Weltbevölkerung versorgen? Gehen uns bald die Bodenschätze aus? Solchen beunruhigenden Fragen stellte sich die Tagung "Eine Erde für alle", die am Donnerstag und Freitag in der Congress Union Celle stattfand. Eine wichtige Botschaft lautete jedoch: Die Situation ist nicht hoffnungslos!

Auf den ersten Blick sehen die Zahlen erschreckend aus: Der durchschnittliche Deutsche verbraucht im Laufe von 70 Lebensjahren rund 1.000 Tonnen Rohstoffe. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden mehr Ressourcen verbraucht, als in der gesamten Menschheitsgeschichte davor. Droht uns der Untergang? "Ich glaube an die menschliche Kreativität", beantwortete Professor Dr. Friedrich-Wilhelm Wellmer, Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung, diese Frage. Als Hauptredner am ersten Tag des Kongresses "Eine Erde für alle" zeigte er durch Beispiele, dass einst für unersetzlich gehaltene Rohstoffe durch den Fortschritt überflüssig wurden oder inzwischen ersetzt werden können. Die Menschheit müsse nur rechtzeitig lernen, mit neuen Techniken und Energien umzugehen, bevor die alten versiegen. "Bisher hat das immer geklappt", meinte Wellmer beruhigend, erntete damit unter den rund 80 Tagungsteilnehmern aber auch Widerspruch.

Organisiert wurde der Kongress gemeinsam vom Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (FIPH) und der Gesellschaft für UmweltGeowissenschaften (GUG). Das FIPH richtet zwar in jedem Jahr eine Tagung aus. Zum ersten Mal sei man aber in so einem schönen und edlen Ambiente, spendete Professor Dr. Gerhard Kruip, Direktor des FIPH, der Congress Union Celle viel Lob. Das Thema der Tagung ergab sich zum einen daraus, dass 2002 das "Jahr der Geowissenschaften" ist. Außerdem findet in wenigen Monaten in Johannesburg (Südafrika) eine Weltkonferenz zur "nachhaltigen Entwicklung" statt. Das Thema Umwelt sei in den letzten Jahren "etwas aus dem Blickfeld geraten", bedauerte Kruip. Der Celler Kongress solle dazu beitragen, wieder stärker über die Verteilung der Rohstoffe in der Welt nachzudenken.