Die Menschen bei der Suche begleiten

Bischof Norbert Trelle weiht zwei Dominikanerbrüder in Braunschweig zu Priestern

Mit Frater Johannes Matthias Schäffler und Frater Gregor Neumann weiht der Hildesheimer Diözesanbischof Norbert Trelle am Samstag, 17. Mai, zwei Männer zu Priestern – für den Dominikanerorden. Der Weihegottesdienst in der Klosterkirche St. Albertus Magnus beginnt um 12 Uhr.

Frater Johannes Matthias Schäffler ist der älteste Novize der Dominikaner. 1969 in Illertissen geboren – „Bayerisch Schwaben, Bistum Augsburg“, betont er – wächst Schäffler wie seine vier Geschwister in die katholische Kirche hinein: „Messdiener, Jugendarbeit, was man halt so macht.“

Bereits mit 16 wächst der Wunsch Priester zu werden. Hinzu kommt ein Interesse für das Ordensleben: „Ich war schon sehr früh der Prämonstratenserabtei in Windberg verbunden und hatte das Gefühl, da gehöre ich hin“, erklärt er. 1989, schon als Student der Religionspädagogik, tritt er in den Orden ein und wird in der Abtei Novize. Doch mit der Zeit wachsen Zweifel, ob ein derart klösterliches Leben tatsächlich trägt.

Er verlässt den Orden: „Nicht im Streit, ganz im Gegenteil.“ Und es beginnt etwas, was Frater Johannes selbst eine „Suchbewegung“ nennt: ein Jahr in der Altenpflege, eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und Berufstätigkeit – zuletzt in einer Softwarefirma.

„Doch so um 2005 kam wieder der Gedanke auf: Fehlt dir nichts im Leben?“, berichtet Frater Johannes. Er stößt auf Informationsmaterial der Dominikaner: „Das habe ich richtig aufgesogen“, sagt er im Nachhinein. Frater Johannes kündigt zur Überraschung, zum Teil zum Entsetzen von Freunden, seinen Job und tritt in den Dominikanerorden ein – und fühlt, dass er nach einem langen Weg angekommen ist.

Seit gut einem halben Jahr wirkt Frater Johannes als Diakon in der Gemeinde St. Albertus Magnus: „Es ist eine Zeit des Lernens“, sagt er. Zum einen geht es um den Predigtdienst, um Sakramentenspendung, um Beerdigungen. Zum anderen geht es für ihn aber auch um ein umfassendes Verständnis, was Seelsorge heute ist: „Die Frage nach dem Sinn des Lebens, nach Gott stellt sich für viele Menschen.“ Bei dieser Suche nach dem Religiösen zu begleiten, das sei eine wesentliche Aufgabe von Kirche.

Mit Braunschweig ist auch das Dominikanerleben von Frater Gregor Naumann verbunden. 2007 machte er hier sein Postulatspraktikum – gewissermaßen die ersten Schritte in den Orden. Damals hieß er noch Tobias: „Mir war wichtig, die Zugehörigkeit zum Orden auch durch einen anderen Namen zu unterstreichen.“ Er wählte den von Gregor dem Großen.

1988 wurde Frater Gregor im thüringischen Obereichsfeld geboren und entscheidet sich, nach einer „klassisch-katholischen Kindheit“ dafür Ordenspriester zu werden: „Gemeinschaft war mir schon immer wichtig, das wollte ich auch als Priester erleben.“ Die Lebensform und die Spiritualität der Dominikaner sprechen ihn dabei besonders an.

Zurzeit ist er in Hamburg tätig. Neben den üblichen Diensten als Diakon ist er Gesprächspartner für eine Jugendgruppe: „Die Fragen, die dort aufkommen, fordern mich Woche für Woche heraus“, berichtet er. Und es festigt ihn als Ordensmann

Im Gottesdienst am Samstag, 17. Mai, in der Kirche des Dominikanerklosters St. Albertus Magnus in Braunschweig, Brucknerstraße 6 wird Bischof Norbert Trelle Frater Johannes Matthias Schäffler und Frater Gregor Neumann zum Priester weihen. Beginn ist um 12 Uhr.