Die Weltkirche zu Gast

Das Bistum Hildesheim erwartet 1.300 Weltjugendtagsgäste aus 24 Nationen

Hildesheim (bph) Rund 1.300 junge Gäste aus 24 Nationen besuchen vom 11. bis 15. August das Bistum Hildesheim. Im Rahmen der „Tage der Begegnung“ des Weltjugendtages 2005 werden sie hier arbeiten, feiern und Gemeinden vor Ort kennen lernen, bevor sie zum Zentralprogramm des Weltjugendtages nach Köln weiter reisen.

An der Unterelbe und in Göttingen, in Hameln und Wolfsburg werden die Gäste leben. Schwerpunkte bilden die Regionen Hannover und Hildesheim mit jeweils rund 200 Gästen und Göttingen/Untereichsfeld mit 150 Gästen. Fast 200 Menschen zieht es in das Weserbergland um Hameln und auch Wolfsburg darf mit etwa 120 jungen Menschen einen bedeutenden Teil der internationalen Weltjugendtagsgäste im Bistum willkommen heißen.

Bei der Verteilung haben die Organisatoren die Partnerschaften auf der Ebene des Bistums und der Pfarrgemeinden berücksichtigt. Daher ist es kein Zufall, dass viele Bolivianer kommen: Das Bistum hat seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit diesem südamerikanischen Land. Nach Hameln zieht es viele Honduraner, Russen in das Dekanat Borsum-Sarstedt. Der kleine Ort Lamspringe kann sich rühmen, eine der größten geschlossenen Reisegruppen zu beherbergen: Etwa 60 Jugendliche aus Irland und ihre Begleiter kommen an das Flüsschen Lamme. Grund: In der ehemaligen Klosterkirche von Lamspringe ist der irische Heilige Oliver Plunkett begraben.

Die gastgebenden Dekanate und Gemeinden haben sich ein buntes Programm für ihre Gäste ausgedacht. Neben gemeinsamen Gottesdiensten sind zum Beispiel Paddeltouren auf der Weser bei Hameln beziehungsweise Hannoversch Münden geplant. Einige Gruppen machen Ausflüge, andere werden von den jeweiligen Stadtoberhäuptern im Rathaus begrüßt, wie in Alfeld und Göttingen. Am Freitag, 12. August, findet in allen Diözesen der „Tag des sozialen Engagements“ statt, der die Gäste und ihre Gastgeber zu gemeinnütziger sozialer oder ökologischer Arbeit führen wird.

Ein großes Treffen aller Weltjugendtagsgäste findet am Samstag, 13. August, in Hildesheim statt. Beim großen „Domhof International – Fest der Begegnung“ erwartet die Gäste und ihre Gastgeber ein abwechslungsreiches Programm und eine Messe mit den Hildesheimer Bischöfen. Auch der niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann wird in der Bischofsstadt erwartet.

Am Sonntag, 14. August, gilt es dann Kraft zu tanken in den Gemeinden, bevor am Montag, 15. August, die große Fahrt nach Köln bevorsteht. Dort beginnt das zentrale Programm des Weltjugendtages 2005, das am folgenden Sonntag, 21. August, mit einer Papstmesse abschließt.

Diese „Tage der Begegnung“ im Rahmen des Weltjugendtages sind eine Chance für die deutschen Bistümer, glaubt Diözesanjugendseelsorger Martin Tenge, der die Organisation für das Bistum Hildesheim leitet. „Viele Sprachen, viele Mentalitäten und Eigenarten, aber ein Glaube, der alle eint“, freut sich Tenge, „da wird deutlich, wie universell die katholische Kirche ist.“

Diese Vorfreude war nur kurz durch die geringen Anmeldezahlen getrübt. Wie alle anderen Bistümer hatte auch Hildesheim mit weit mehr Teilnehmern gerechnet. Für Weihbischof Hans-Georg Koitz, der nach der Emeritierung von Bischof Dr. Josef Homeyer das Bistum als Diözesanadministrator leitet, Grund genug, nun erst Recht mit den internationalen Gästen zu feiern. „Es ist schon jetzt deutlich zu spüren, dass uns die jungen Menschen aus aller Welt herzlich willkommen sind“, sagt Koitz.

Die Geschichte der Weltjugendtage beginnt 1984. Damals folgten mehr als 300.000 junge Menschen aus aller Welt der Einladung des damaligen Papstes Johannes Paul II., zu einem „Internationalen Jubiläum der Jugend“ am Palmsonntag auf den Petersplatz nach Rom zu kommen. Bald danach kündigte Johannes Paul II. die dauerhafte Einrichtung von Weltjugendtagen an. Der erste Weltjugendtag wird offiziell 1986 in Rom gefeiert. Seit 1987 und dann in der Regel alle zwei Jahre findet der Weltjugendtag zentral an einem Ort in der Welt statt. In den Jahren dazwischen wird der Weltjugendtag jeweils am Palmsonntag in Rom und den Bistümern der Welt begangen.

Die Weltjugendtage sind ein Pilgerweg junger Menschen und ein Fest der Begegnung und Solidarität. Eingeladen ist die Jugend der ganzen Welt. Ziel ist, das Hauptanliegen des Pontifikats von Johannes Paul II. zu verfolgen: die Neuevangelisierung, die auch die Jugendlichen erreichen soll.

Unmittelbar vor den Veranstaltungen zum XX. Weltjugendtag in Köln finden in allen deutschen Diözesen (mit Ausnahme des Erzbistums Köln) die Tage der Begegnung statt: Vom 11. bis 15. August 2005 laden die Bistümer junge Gäste aus aller Welt ein, etwas vom kirchlichen und gesellschaftlichen Leben „vor Ort“ zu erfahren. Das Programm wird von jeder Diözese eigenständig gestaltet, um so die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Bistümer und die regionalen Besonderheiten in Deutschland hervorzuheben.

Für diese „Tage der Begegnung“ haben sich deutschlandweit 120.000 Menschen aus 162 Ländern angemeldet. Das sind zwar weniger als erwartet, aber deutlich mehr als bei den letzten Weltjugendtagen.

Informationen zu den „Tagen der Begegnung“ im Bistum Hildesheim:
www.wjt2005-hildesheim.de

Informationen zum Weltjugendtag allgemein:
www.wjt2005.de