Ein Weihnachtsscheck im Sommer

Bistum Hildesheim zahlt einbehaltene Gehaltsanteile nach

Hildesheim (bph) Viele Mitarbeiter des Bistums Hildesheim dürfen sich auf einen ungeplanten „Weihnachtsscheck“ freuen. Im Juli will das Bistum Weihnachtsgeld in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro nachzahlen, das in den Jahren 2005 und 2006 aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage einbehalten wurde. Dies hat die Bistums-KODA (Kommission zur Ordnung des Diözesanen Arbeitsvertragsrechts) vor wenigen Tagen einstimmig beschlossen.

Mitte des letzten Jahrzehnts war das Bistum in einer schwierigen finanziellen Lage. Nach verschiedenen Steuerreformen gingen die Einnahmen durch Kirchensteuern deutlich zurück. Die Bistumsleitung befürchtete damals, Mitarbeitern kündigen zu müssen. In dieser Situation beschloss die Bistums-KODA, die paritätisch mit Mitgliedern der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite besetzt ist, den Mitarbeitern zwei Jahre lang sozial gestaffelt weniger oder kein Weihnachtsgeld auszuzahlen. Diese Gehaltskürzung belief sich auf bis zu 5,5 Prozent des Jahresgehaltes. Im Gegenzug hat die Bistumsleitung den Betroffenen damals Zeitgutschriften in Höhe von 90 Prozent der einbehaltenen Gehaltsanteile angerechnet. Betroffen davon waren etwa 800 Mitarbeiter.

In den vergangenen zwei Jahren hat sich die finanzielle Situation des Bistums nun so weit gebessert, dass das Bistum die einbehaltenen Gehaltsanteile, verzinst um die tariflichen Erhöhungen, nachzahlen und damit die Arbeitszeitgutschriften auflösen kann. Ein kleinerer Teil wurde bereits 2007 nachgezahlt.

Nach Ansicht der Koda-Mitglieder reagiert die Bistumsleitung damit verlässlich und konsequent, nachdem die Finanzen weitgehend konsolidiert worden sind. „Die Auszahlung ist auch ein Dank an die Mitarbeitenden, die in schweren Jahren den Bistumsverantwortlichen einen Vertrauensvorschuss gegeben haben“, sagt der Sprecher der Dienstgeberseite in der KODA, Personalchef Hans Georg Ruhe, anerkennend. Ohne den Weihnachtsgeldbeschluss von 2005 wäre es wahrscheinlich zu Kündigungen im dreistelligen Bereich gekommen. „Wir sind froh, die Krise gemeinsam bewältigt zu haben“, freut sich Ruhe.

In den nächsten Wochen werden alle betroffenen Mitarbeiter durch einen Brief des Generalvikars informiert werden.