Engagierter Ökumeniker
Der emeritierte Domkapitular und Propst Dr. Johan Heinrich Bergsma ist tot
Hildesheim/Harsum (bph) Am vergangenen Freitag, 8. Juli 2011, ist der emeritierte Domkapitular und Propst Dr. theol. Johan Heinrich (Joop) Bergsma im Alter von 83 Jahren in Harsum verstorben. Das Requiem mit Bischof Norbert Trelle ist am Freitag, 15. Juli, um 11 Uhr in der Pfarrkirche St. Cäcilia in Harsum, um 13.15 Uhr wird der Verstorbene dann von Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger ausgehend von der Kapelle des Lambertifriedhofs auf dem Friedhof von St. Godehard in Hildesheim beerdigt.
Dr. Bergsma wurde 1928 in Rotterdam in den Niederlanden geboren und 1952 zum Priester geweiht. Bis 1956 war er Bischöflicher Kaplan, also Persönlicher Sekretär von Bischof Joseph Godehard Machens, nach dessen Tod ein weiteres Jahr Sekretär des Kapitularvikars. Auch Machens‘ Nachfolger Bischof Heinrich Maria Janssen machte ihn wieder zu seinem Bischöflichen Kaplan. 1959 wurde Bergsma zum Studium in Rom und Paderborn beurlaubt und 1963 mit einer Arbeit über den Reformator Johannes Bugenhagen zum Doktor der Theologie promoviert. 1963 bis 1969 leitete er das St. Jakobushaus in Goslar, die Akademie des Bistums Hildesheim. Danach übernahm er bis 1976 als Pfarrer die Gemeinde Heilig Kreuz in Hildesheim und weitere zehn Jahre die Pfarrei St. Paulus in Göttingen. Zugleich war er Dechant des Dekanates. 1970 berief ihn der Bischof zudem als Professor an das Bischöfliche Priesterseminar. Im Dezember 1984 wurde Prof. Bergsma nichtresidierender Domkapitular und im Juli 1986 schließlich Propst an St. Clemens in Hannover, wo er den Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden Hannovers leitete. Am 1. Februar 1996 ging Bergsma in Ruhestand, war aber zeitweise noch Diözesanrichter beim bischöflichen Offizialat. Zuletzt wohnte er in Harsum.
Heiner J. Willen, Direktor der Akademie St. Jakobushaus in Goslar, würdigt den Verstorbenen als „einen engagierten Ökumeniker, der sich nicht scheute, da weiter zu denken, wo andere bereits aufgehört hatten.“ Dies habe sich nicht zuletzt auch von 1986 bis 1997 in seinem Engagement als Vorsitzender der Hildesheimer Diözesankommission zur Förderung der ökumenischen Arbeit gezeigt. Bergsma trug in Göttingen zur Gründung der dortigen „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen“ bei und regte später in Hannover die alljährlich stattfindenden Ökumenischen Arbeitstage des Bistums an, die bis heute stattfinden. Für seine Verdienste um die Ökumene verlieh der Edith-Stein-Kreis Göttingen e.V. Joop Bergsma 1997 den Edith-Stein-Preis.