Erinnerung an ökumenischen Aufbruch

Gottesdienst im Dom zum 50. Jahrestag des Konzilsdekrets zur Ökumene

Mehr als 40 Geistliche und zahlreiche Gläubige unterschiedlicher christlicher Konfessionen haben am Freitagabend einen ökumenischen Gottesdienst im Hildesheimer Dom gefeiert. Unter ihnen waren Bischof Norbert Trelle, Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke von der evangelisch-lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe, Bischof Sergije Karanovic von der serbisch-orthodoxen Diözese von Mitteleuropa und Pastor Holger Kelbert vom baptistischen Landesverband Norddeutschland.

Anlass war der 50. Jahrestag des Ökumenismusdekrets des Zweiten Vatikanischen Konzils. Das am 21. November 1964 verabschiedete Dokument markierte den Eintritt der katholischen Kirche in die ökumenische Bewegung. Bischof Norbert Trelle sagte dazu: „Dass das Konzil einen seiner Schwerpunkte auf die Ökumene gesetzt hat, hat wesentlich auch damit zu tun, dass es selbst ein ökumenisches Ereignis war. Über 100 nichtkatholische Beobachter aus anderen christlichen Kirchen haben am Konzil beratend mitgewirkt.“

Landesbischof Manzke sagte in seiner Predigt, die ökumenische Leidenschaft des Konzils habe die römisch-katholische Theologie verändert und das Verhältnis zu anderen Kirchen neu zum Thema gemacht. Er setze an diesem Abend und auch weiterhin auf das Gebet Christi für die Kirche und ihre Einheit: „So wird der vom Konzil ausgehende brennende Wunsch nach Gemeinschaft in der Christusnachfolge uns geschwisterlich leiten können. Wir wollen gemeinsam die Schönheit und Klarheit des Christusglaubens leben und in der Welt bekannter machen.“

Die Fürbitten am Ende des Gottesdienstes sprachen mehrere Ordinierte aus Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen sowie die Leiterin der Diözesanstelle Ökumene, Dr. Dagmar Stoltmann-Lukas. Die Stühle im Dom waren für den ökumenischen Gottesdienst nicht wie üblich in Querrichtung aufgestellt, sondern in Längsrichtung. Die Anordnung der Sitze erinnerte an die Bestuhlung im Petersdom in Rom während des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Der Begriff Ökumene bezeichnet das Bemühen um die Einheit der verschiedenen christlichen Kirchen.