Erleichtert über schnelles Urteil

Ehemaliger Pfarrer aus Salzgitter wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt

Hildesheim/Braunschweig (bph) Vor dem Landgericht in Braunschweig wurde am heutigen Donnerstag, 26. Januar, ein ehemaliger Pfarrer aus Salzgitter-Lebenstedt wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu sechs Jahren Haft verurteilt.

Dieses Urteil fiel nach vier Verhandlungstagen, an denen das ganze Ausmaß des Missbrauchs an drei Jungen deutlich geworden war. Bischof Norbert Trelle ist dankbar für den schnellen Prozessverlauf. „Ich bin froh, dass es durch das Schuldbekenntnis von Pfarrer L. den Kindern erspart worden ist, nochmals als Zeugen befragt werden zu müssen und hoffe, dass nach diesen entsetzlichen Erfahrungen des Missbrauchs die heute Jugendlichen und ihre Angehörigen nun einen neuen Weg ins Leben finden. Nach der ein halbes Jahr währenden juristischen Aufarbeitung der Verbrechen bleibt das tiefe Entsetzen über die Taten“, kommentiert der Bischof das Urteil.

Weihbischof Heinz-Günter Bongartz, Leiter der Hauptabteilung Personal/Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat und Geschäftsführer des Bischöflichen Beraterstabes für Verdachtsfälle des sexuellen Missbrauchs durch Geistliche im Bistum Hildesheim, hat den Angehörigen der Opfer Hilfe und Gespräche angeboten.

Das Bistum hat den jetzt verurteilten Pfarrer bereits am 18. Juli 2011, kurz nach seiner Verhaftung, beurlaubt und am 20. Juli eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eingeleitet. Nach dem Urteil des Landgerichts wird Bischof Norbert Trelle diese Voruntersuchung nun abschließen und den Fall zur weiteren kirchenrechtlichen Beurteilung an die Glaubenskongregation des Heiligen Stuhls in Rom abgeben. Dort wird das weitere Vorgehen festgelegt. Vermutlich kommt es noch in diesem Jahr zu einem kirchenrechtlichen Urteil.