Früh berufen, spät geweiht

Thomas Mogge empfängt am 1. April in Holzminden die Diakonenweihe

Hannover (bph) Er kam früh zur Theologie, entschied sich aber erst spät, Priester zu werden: Am Samstag, 1. April, wird Pastoralreferent Thomas Mogge (40) um 10.30 Uhr in der St. Josef-Kirche zu Holzminden vom Hildesheimer Bischof Norbert Trelle zum Diakon geweiht. Dies ist für ihn die Vorstufe zur Priesterweihe 2007.

Die Liebe zur Kirche war Mogge in die Wiege gelegt worden, die in Holzminden stand. Geboren ist Mogge am 22. April 1965 zwar in Höxter, doch aufgewachsen rechts der Weser, im Einzugsbereich der Gemeinde St. Josef, Holzminden. Schon früh hat er sich dort engagiert, im Kinderchor, als Messdiener und Gruppenleiter, schließlich als Jugendvertreter im Pfarrgemeinderat und Mitglied der Musikgruppe „Laudes“.

Da war der Weg zum Theologiestudium nicht weit. Nach dem Zivildienst in der Familienbildungsstätte Haus Marienfried im Sauerland und der Gemeinde St. Elisabeth, Hameln, ging Thomas Mogge 1987 zum Studium nach Paderborn und wechselte 1989 nach Bonn. Dem Diplom im Jahre 1994 folgte bis 1997 eine Stelle als Pastoralassistent in Barsinghausen. Anschließend war Mogge Pastoralreferent im Dekanat Wolfsburg. Dort unterstützte er unter anderem acht Jahre lang den Dechanten, kümmerte sich um die seelsorgliche Begleitung von Religionslehrkräften und Erzieherinnen. Auch die Seelsorge bei Jugendlichen und die Firmkatechese fielen in sein Aufgabengebiet. Im September 2005 wechselte der erfahrene Pastoralreferent dann ins Priesterseminar Hildesheim und war vier Monate bei einem Pastoralkurs in Hamburg, gemeinsam mit anderen Priesteramtskandidaten der Bistümer Hamburg, Osnabrück, Limburg und Aachen.

Die Entscheidung, Priester zu werden, sei in den letzten Jahren gewachsen, sagt Mogge. Er habe sich lange vorstellen können, eine Familie zu gründen. Doch während einer berufsbegleitenden Weiterbildung zum geistlichen Begleiter reifte dann die Entscheidung zum Priesterberuf und damit auch zur Ehelosigkeit. Familienlosigkeit kann nach Mogges Überzeugung auch ein Gewinn sein. Sie mache frei für die völlige Hingabe an die Menschen und an die Kirche. Ganz alleine wolle er dennoch nicht leben, bekennt Mogge, der „mit Leib und Seele Pastoralreferent“ war. Er könne sich gut vorstellen, einmal in einer Gemeinschaft zu wohnen, so der angehende Priester.

Doch zunächst steht die Diakonenweihe an. Dabei verspricht Mogge dem Bischof unter anderem Treue, Ehelosigkeit, Gebet und Hingabe für die Armen. Sein Diakonatsjahr wird er danach in Hannover-Ost, St. Martin, absolvieren. Dort übernimmt Mogge viele der klassischen seelsorglichen Tätigkeiten, wird taufen, trauen und beerdigen. Lediglich das Feiern der Messe, die Beichte und Krankensalbung sind dem Priester vorbehalten.

Vermutlich im Frühsommer 2007 wird Thomas Mogge in Hildesheim gemeinsam mit zwei weiteren Priesteramtskandidaten zum Priester geweiht. Darauf freut sich Mogge jetzt schon. „Ich habe immer gerne die Liturgie gefeiert“, sagt er und will anderen Menschen „Momente der Gottesberührung“ vermitteln. Vor der Leitungsverantwortung eines Pfarrers hat er dagegen noch großen Respekt, freut sich aber auch auf diese Herausforderung.

Der Gottesdienst zur Diakonenweihe von Thomas Mogge beginnt am Samstag, 1. April, um 10.30 Uhr. Es spielt die Band „Gaudete“ aus Holzminden. Nach dem Gottesdienst lädt die Gemeinde zu einem Empfang ins „Josefshaus“ ein.