Fuchs und Pferdemensch für Hildesheim

Leihgaben aus Budapest und Stockholm sind zur „Bild & Bestie“-Ausstellung eingetroffen

Hildesheim (bph) Phantasie hatten sie, die Kunsthandwerker des Mittelalters. Das beweist die neue „Bild & Bestie“-Ausstellung, die ab kommenden Samstag im Hildesheimer Dom-Museum zu sehen ist. Am Dienstagmittag kamen zwei wertvolle Wassergefäße aus Stockholm und Budapest in die Bischofsstadt. Sponsoren der Ausstellung konnten die herausragenden Stücke als Erste in Augenschein nehmen.

Selbst im angeblich so unzivilisierten Mittelalter haben sich die feinen Herrschaften bei Tisch die Hände gewachsen. Dazu bestellten sie bei den Kunsthandwerkern Wassergefäße, so genannte Aquamanilien. Für die besten Künstler der damaligen Zeit allemal eine Herausforderung, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Das Fuchs-Aquamanile aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, das am Dienstag aus dem Historiska Museet in Stockholm kam, hat zum Beispiel die Form eines Fuchses. Es spielt auf die Fabel vom Fuchs an, der den Gänsen predigt – dies wiederum eine Anspielung auf theologische Irrlehren, die im Mittelalter eine große Rolle spielten. Unter den wachsamen Augen von Dr. Marc Mateika, Segmentleiter Kokillenguss bei KSM Castings GmbH, stellte Elisabeth Regner vom Stockholmer Museum das wertvolle Gefäß in die Ausstellungsvitrine neben die anderen gegossenen Schätze. „Das Gießen ist auch unser Beruf, darum haben wir diese Ausstellung gerne unterstützt und freuen uns auf die Eröffnung“, sagte Mateika und dankte den Ausstellungmachern im Namen von KSM. Das Erklärungsschild zum Fuchs-Aquamanile trägt während der Ausstellung das KSM-Logo.

Für die EVI Energieversorgung war René Hußnätter, Bereichsleiter Markt, in das Dom-Museum gekommen. „EVI steht für die Region, darum haben auch wir uns gerne engagiert“, so freute sich Hußnätter. Zum Dank durfte er das Hinweisschild auf ein Kentauren-Aquamanile in die Vitrine legen. Dieses Wassergefäß in Form eines Fabelwesens – halb Pferd, halb Mensch – wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegossen und kam aus dem Ungarischen Nationalmuseum Budapest nach Hildesheim.

Zum letzten Mal für Monate konnten die Sponsoren „ihren“ Kunstwerken so nahe kommen. Während der Ausstellung schützt Spezial-Sicherheitsglas des Unternehmens „Interpane“ die wertvollen Schätze. Elf Standorte hat dieses Unternehmen in Deutschland, unter anderem auch in Hildesheim. Claus-Dieter Gründer, Vertriebs- und Marketingleiter von Interpane, deutete an, sein Unternehmen werde sich in Zukunft verstärkt im Hildesheimer Raum als Sponsor engagieren.

Das Hildesheimer Dom-Museum feiert mit der Sonderausstellung „Bild & Bestie. Hildesheimer Bronzen der Stauferzeit“ sein 30-jähriges Jubiläum. Diese Ausstellung versammelt Meisterwerke hochmittelalterlicher Gießkunst, darunter Gießgefäße, die in Hildesheim hergestellt und über die Jahrhunderte in die ganze Welt verstreut wurden. Neben den Kunstschätzen aus Dom und Dom-Museum, wie zum Beispiel dem Domtaufbecken, werden Leihgaben aus dem Louvre, der Sankt Petersburger Eremitage und dem Metropolitan Museum of Art in New York erwartet.

Informationen:
„Bild & Bestie. Hildesheimer Bronzen der Stauferzeit“
Dom-Museum Hildesheim, 31. Mai bis 5. Oktober 2008

www.bild-und-bestie.de