Gestaltete Unterbrechung

Bischof Norbert Trelle segnete das neue „Atrium“ der Marienschule Hildesheim

Hildesheim (bph) Katholische Schulen sind nach Ansicht des Hildesheimer Bischofs Norbert Trelle ein Beitrag zu mehr Beteiligungsgerechtigkeit in unserer Gesellschaft und entsprechen damit dem christlichen Menschenbild. Sie böten gute Voraussetzungen, die Talente junger Menschen zu wecken und zu fördern sagte er am Freitagmittag bei der Segnung des Neubaus „Atrium“ der katholischen Marienschule in Hildesheim.

Der Spruch ist auch nach Ansicht des Bischofs verstaubt, aber dennoch wahr: Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir. Jeder Mensche habe eine Sendung und Berufung. Die gelte es zu entdecken und auch zu fördern, so der Hildesheimer Bischof, denn „ohne eine umfassende Bildung hat der junge Mensch denkbar schlechte Startchancen ins Leben“.

Katholische Schulen wie die Marienschule in Hildesheim bieten sehr gute Voraussetzungen für eine solch umfassende Bildung, zeigte sich Trelle überzeugt. Die Abiturprüfungen in diesem Jahr hätten gezeigt: „Wer an der Marienschule lernt, muss das Zentralabitur in Niedersachsen nicht fürchten!“

Doch der Mensch lebt nicht nur vom Lernen und Arbeiten. Schule müsse auch ein Ort des Austauschs, des Redens und Zuhörens sein, forderte der Bischof bei der Einsegnung des „Atrium“. Vor den zahlreichen Ehrengästen von Stadt, Schule und Bistum wünschte er dem neuen Gebäude, es möge ein Ort der „gestalteten Unterbrechung“ werden, ein Ort der Auszeit, wo man miteinander essen und sich austauschen könne.

Das lichte und architektonisch sehr gelungene „Atrium“ auf dem Gelände der Marienschule Hildesheim wurde innerhalb von eineinhalb Jahren geplant und errichtet. Die Federführung lag bei der Hauptabteilung Finanzen/Immobilien des Bischöflichen Generalvikariats, die von dem Hildesheimer Architekten Thomas Naumann unterstützt wurde. Das Gebäude hat rund 300.000 Euro gekostet. Etwa ein Drittel davon haben die Eltern und Schüler der Marienschule durch verschiedene Projekte selbst aufgebracht. Künftig wird das „Atrium“ dazu dienen, die Schüler in den Pausen zu verpflegen. Außerdem soll ein warmes Mittagessen angeboten werden. Hintergrund ist die Einführung des Nachmittagsunterrichts ab dem kommenden Schuljahr.