Grenzerfahrungen machen

Ein „Friedensgrund-Pfingstcamp“ führt junge Deutsche und Osteuropäer nach Helmstedt

Hildesheim/Helmstedt (bph) Zu einem „Friedensgrund“ treffen sich rund 70 junge Menschen aus Deutschland und Osteuropa vom 7. bis 12. Mai in Helmstedt. Bei diesem „Pfingstcamp“ auf dem Gelände der Begegnungsstätte Kloster St. Ludgerus wollen sie fünf Tage zusammen leben und arbeiten. Gefördert wird dieses Camp vom katholischen Hilfswerk „Renovabis“, das den Abschluss seiner diesjährigen Pfingstaktion in Helmstedt feiert.

Sie kommen aus Belarus, Bosnien, Litauen und fünf weiteren osteuropäischen Ländern. Mit gleichaltrigen Deutschen aus dem Bistum Hildesheim wollen die jungen Osteuropäer in Helmstedt Zelte aufschlagen und gemeinsam leben und arbeiten. Für den eigentlichen Arbeitseinsatz – an zwei Vormittagen pflegen sie in internationalen Arbeitsgruppen den Garten des Klosters – bleibt nicht all zu viel Zeit. Denn es will viel erzählt und erfahren werden. So steht in dem fünftägigen Jugendcamp die Begegnung der Nationen und Konfessionen im Vordergrund. Mittelpunkt der vielfältigen spirituellen Angebote ist ein speziell hergerichteter Kirchenraum, in dem täglich in verschiedenen Sprachen ein Morgen- und Abendgebet angeboten wird. Außerdem finden dort Gottesdienste der verschiedenen Religionsgemeinschaften statt. Angesagt haben sich auch zwei Hildesheimer Bischöfe: Am Donnerstagmorgen gegen 10 Uhr wird Bischof Norbert Trelle das Camp besuchen. Über Europa diskutiert der ehemalige Bischof Dr. Josef Homeyer am Freitagnachmittag mit den Jugendlichen.

Geplant sind auch Ausflüge in die Umgebung. In einem „Stadtspiel“ werden die Teilnehmer am Donnerstagnachmittag Helmstedt kennen lernen und am Sonntagnachmittag besuchen sie die „Gedenkstätte deutsche Teilung“ in Marienborn. Höhepunkt des Pfingstcamp ist das Hochamt im Hildesheimer Dom am Pfingstsonntag um 9.30 Uhr, das als Fernsehgottesdienst vom ZDF übertragen wird. Dabei tragen einige Teilnehmer des Friedensgrund Fürbitten und eine Meditation zur Kommunion vor.

Das „Friedensgrund-Pfingstcamp“ in Helmstedt ist ein außerordentlicher „Friedensgrund“. Normalerweise finden diese Jugendbegegnungen im Sommer statt. Anlass dieses Camps ist die Renovabis-Pfingstaktion, die in Helmstedt ihren Abschluss findet.

Das internationale Jugendprojekt „Friedensgrund“ wurde vom inzwischen emeritierten Bischof Dr. Josef Homeyer ins Leben gerufen. Es dient der Begegnung von Jugendlichen aus dem Bistum Hildesheim mit Gleichaltrigen aus mittel- und osteuropäischen Ländern. „Durch den Friedensgrund ist in den vergangenen Jahren ein dichtes und verlässliches Netz an Kontakten über alle Grenzen der teilnehmenden Nationen hinweg gewachsen“, freut sich Pfarrer Christian Göbel, der den „Friedensgrund“ organisiert und leitet. Das erste Camp des „Friedensgrund“ wurde 1990 auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen gebaut. Auch in Rumänien, Russland, Tschechien, Belarus und anderen osteuropäischen Ländern haben Jugendliche schon für zwei Wochen zusammen gelebt und gearbeitet. Der nächste Friedensgrund findet vom 3. bis 15. August 2008 in Pidkamin in der Ukraine statt.

Informationen zum Friedensgrund