Großer Wallfahrtstag der Messdiener in Paderborn

250 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Bistum Hildesheim machten mit

Ziel der Nordwestdeutschen Ministrantenwallfahrt war am Samstag erstmals die Bischofsstadt Paderborn. Mit dabei waren rund 250 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Bistum Hildesheim.

„Gemeinschaft erleben“, „Freude und Spaß am Glauben“, „im Ministrantendienst stärken“ – dies waren Eindrücke und Erfahrungen, die von Teilnehmern der Ministrantenwallfahrt am Samstag in Paderborn immer wieder genannt wurden – verbunden mit einem Blick in Richtung Himmel angesichts des Regens.

Erstmals war das Erzbistum Paderborn Gastgeber für die Nordwestdeutsche Ministrantenwallfahrt, die mittlerweile zum dritten Mal stattfand. Unter dem Leitwort „Ich glaub an dich!“ bevölkerten rund 8.000 Ministranten aus insgesamt acht (Erz-)Diözesen Paderborn und verliehen der Kirche und der traditionsreichen Bischofsstadt ein junges und lebendiges Gesicht. Erzbischof Hans-Josef Becker begrüßte die Ministrantinnen und Ministranten aus den beteiligten acht (Erz-)Bistümern Aachen, Essen, Hamburg, Hildesheim, Köln, Münster, Osnabrück und Paderborn auf dem Paderborner Maspernplatz. Im Anschluss feierten die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein fröhliches Fest des Glaubens mit vielfältigen Workshops und Angeboten in der Paderborner Innenstadt. Höhepunkt des Tages war der große Abschlussgottesdienst mit dem Paderborner Erzbischof und fünf weiteren Bischöfen auf dem Schützenplatz.

Zum Auftakt des festlichen Gottesdienstes auf dem Schützenplatz segnete Erzbischof Becker das Wasser, das die rund 8.000 Ministranten während der Wallfahrt aus einer der Quellen der Pader geschöpft hatten und in einer kleinen Pilgerflasche mit sich führten. Anschließend erneuerten die Ministranten ihre Taufe und segneten sich gegenseitig mit dem Weihwasser aus der Pilgerflasche und der Zusage „Du bist eine lebendige Quelle des Glaubens“.

In seiner Predigt betonte Erzbischof Becker, dass Gott eine lebendige Quelle sei, die nicht nur den Durst nach einem Sinn des Lebens, nach Geborgenheit, Freundschaft und Angenommen-Sein stillen könne. Diese göttliche Quelle führe vielmehr dazu, dass derjenige, der aus ihr trinke, selbst zur Quelle für andere werde. „Gott ist die wichtigste Quelle unseres Lebens, er kann unseren Durst wirklich stillen, denn er liebt uns ohne Vorbehalte, er schenkt uns seine Freundschaft, er nimmt uns an.“ Wer in Gott die Quelle seines Lebens entdeckt habe, der erhalte auch den Auftrag, selbst zu einer Quelle für andere zu werden.

Er sei sehr dankbar für den wichtigen Dienst der Ministranten in den zahlreichen Kirchengemeinden der beteiligten Bistümer, sagte Erzbischof Becker zum Abschluss seiner Predigt. „Als Ministranten seid ihr Diener der Freude, helft ihr anderen Menschen zum und beim Glauben.“ „Wir können den heute erlebten Tag miteinander als Quelle erfahren und so frisch und lebendig als Quelle für andere sprudeln.“

Zu Beginn seiner Predigt hatte Erzbischof Becker festgestellt, dass heute der Paderborner Schützenplatz zu einem Dom mit vielen jungen Menschen geworden sei. Im Blick auf die teilweise weite Anreise und insbesondere auf das regnerische „westfälische Wetter“ am Vormittag „zog Erzbischof Becker seinen Hut“ vor den Ministranten.

Das Wallfahrtsprogramm für die jungen Pilger hatte drei Teile: eine Sternwallfahrt nach und in Paderborn, ein Begegnungsprogramm in der Innenstadt von Paderborn und der Abschlussgottesdienst auf dem Paderborner Schützenplatz. Für die Sternwallfahrt nach und in Paderborn reisten alle Messdiener aus ihren Heimatgemeinden an und begannen ihre Wallfahrt als diözesane Gruppe an sieben verschiedenen Startpunkten in Paderborn.

Nach dem diözesanen Auftakt machten sich die jungen Pilger auf einen rund sechs Kilometer langen Wallfahrtsweg zum Maspernplatz. Dort trafen sich die Wallfahrtsgruppen aus den acht (Erz-)Diözesen und wurden von Erzbischof Becker willkommen geheißen. Um 8.000 Wallfahrer persönlich zu begrüßen, hätte ein Wallfahrtstag vermutlich nicht ausgereicht, aber Erzbischof Becker hieß jeweils Vertreter der diözesanen Gruppen in Paderborn willkommen: rund 900 Ministranten aus dem Bistum Osnabrück, die von Bischof Dr. Franz-Josef Bode begleitet wurden, 600 Ministranten aus dem Erzbistum Hamburg und dem Bistum Hildesheim, die vom Hamburger Erzbischof Dr. Stefan Heße und dem Diözesanjugendseelsorger des Bistums Hildesheim, Pfarrer Andreas Braun, angeführt wurden, 600 Ministranten aus dem Bistum Essen, die in Begleitung von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck an der Wallfahrt teilnahmen, 850 Ministranten aus dem Erzbistum Köln, die von Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp geleitet wurden, 1.750 Ministranten aus dem Bistum Münster und dem Offizialatsbezirk Vechta, die von Weihbischof Wilfried Theising angeführt wurden, 700 Ministranten aus dem Bistum Aachen, die von Diözesanadministrator Weihbischof Karl Borsch begleitet wurden und natürlich 2.000 Ministrantinnen und Ministranten, die aus dem ganzen Erzbistum Paderborn zur Ministrantenwallfahrt in die Bischofsstadt gekommen waren.

Im Mittagsgebet auf dem Maspernplatz betonte Erzbischof Becker in seiner Ansprache die Bedeutung des Leitwortes der Wallfahrt „Ich glaub an dich!“ Es sei nicht allein ein Bekenntnis des menschlichen Glaubens an Gott, vielmehr auch die Zusage Gottes an jeden Menschen. „Wenn das jemand zu mir sagt, tut mir das gut. Da ist jemand, der traut mir was zu. Das stärkt mich!“

Erzbischof Becker lobte die Ministranten: „Ihr alle seid Dienerinnen und Diener der Freude an Gott. Ich bin stolz, dass es euch gibt.“ Nach dem gemeinsamen Gebet des „Vater unser“ sprach Erzbischof Becker ein Segensgebet, das er angesichts des strömenden Regens ergänzte: „Wir loben dich und wir danken dir. Und wir bitten: Stell den Regen ab!“ Im Anschluss an das Mittagsgebet konnten sich die Ministranten bei einem Mittagessen stärken.

Danach startete das Begegnungsprogramm in der Paderborner Innenstadt für die Ministranten: Bis 16 Uhr erlebten die Messdiener ein vielfältiges und buntes Programm mit zahlreichen Angeboten, die in unterschiedliche Kategorien unterteilt waren: Workshops, Kirche, Talk-Treffs, Besuchen und Besichtigen, Musik, Chill und Fun, Offene Angebote, Infomeile, Leiterlounge. Vom Action Painting mit viel Körpereinsatz, Bogenschießen, Salsa, Stundengebet, Liturgische Revue, Preacher Slam, Wasserbaustelle, Wasserolympiade, Himmelsleiter und Menschenkicker reichte die Palette der rund achtzig Angebote, die von den Ministranten begeistert genutzt wurden.

„Ein richtig tolles und vielfältiges Angebot, das für uns hier zusammengestellt wurde“, war das durchgehende Urteil der teilnehmenden Ministranten. Zugleich war bei einigen ein Bedauern hörbar, dass in der Zeit nicht alles erprobt und erkundet werden konnte. Hilfreich für jeden Teilnehmer war ein Stadtplan, auf dessen Rückseite alle Angebote und die Wege dorthin aufgeführt waren. Insbesondere die vom Erzbistum Paderborn getragenen Schulen St. Michael und das Paderquellgebiet waren von den Ministranten vielbesuchte Orte. Aber auch den Paderborner Dom mit der Heiligen Pforte im Paradiesportal und die weiteren Paderborner Innenstadtkirchen und das Erzbischöfliche Diözesanmuseum bevölkerten die jungen Pilger.

Die beiden Bühnen auf dem Rathausplatz und dem Maspernplatz mit ihren Angeboten während der Zeit des Begegnungsprogramms waren gut besucht. Vor der Marktkirche gab es für alle eine Infomeile und vielfältige offene Angebote auf dem Maspernplatz, unter anderem ein von zahlreichen Ministranten bestauntes Riesen-Weihrauchfass.

Höhepunkt des Wallfahrtstages für die Ministranten war ein festliches Pontifikalamt auf dem Schützenplatz in Paderborn. Erzbischof Hans-Josef Becker feierte gemeinsam mit den Bischöfen aus den anderen (Erz-)Diözesen die Heilige Messe. Durch die teilnehmenden und mitfeiernden 8.000 Ministrantinnen und Ministranten entstand dort eine eindrucksvolle Stimmung. Mit Begeisterung wurden aus zahlreichen jugendlichen Kehlen die Lieder im Gottesdienst gesungen, beeindruckend auch schon die Zahl der Hostienschalen und Kommunionspender, die angesichts der zahlreichen Messdiener erforderlich waren.

Freude und Begeisterung war immer wieder zu hören, wenn sich die Messdiener aus den unterschiedlichen Diözesen auf einem Großbildschirm auf Fotos vom Tag in Paderborn erkannten. Der Wallfahrtstag in Paderborn endete um 18.30 Uhr, bevor die Gruppen die Rückreise in ihre Heimat antraten. Ein erlebnis- und erfahrungsreicher Tag endete für die rund 8.000 Wallfahrer, die an der dritten Nordwestdeutschen Ministrantenwallfahrt teilnahmen.

„Ich bin froh und dankbar, dass die Wallfahrt für so viele Ministranten hier in Paderborn so gut verlaufen ist. Ich denke, dass wir gute Gastgeber für die Ministranten aus den anderen Diözesen aber auch für die aus den Gemeinden des Erzbistums Paderborn waren. Ich freue mich, dass die Ministranten mit vielen neuen Erfahrungen und Begegnungen gestärkt nach Hause fahren“, so das erste Resümee des Referenten für Ministrantenpastoral im Erzbistum Paderborn, Holger Drude.

Text: Pressestelle Erzbistum Paderborn