Großzügige Schenkung

Der Künstler Prof. Gerd Winner schenkt dem Dom-Museum einen Teil seiner Werke

Hildesheim/Liebenburg (bph) Der Liebenburger Künstler Prof. Gerd Winner schenkt dem Hildesheimer Dom-Museum einen Teil seiner Grafiken unter dem Titel „Auf der Suche nach der idealen Stadt.“ Bei einem Pressetermin in seinem Liebenburger Atelier am Donnerstag, 26. April, zeigte sich Winner überzeugt davon, dass seine Werke im Dom-Museum in guten Händen seien.

Wer das Hildesheimer Dom-Museum nur mit seinen mittelalterlichen Schätzen, die zum Welterbe zählen, in Verbindung bringt, hat nicht alles gesehen. Tatsächlich bildet zeitgenössische Kunst einen wichtigen Sammlungsschwerpunkt des Museums, dessen Neubau zurzeit in den Räumen der ehemaligen Antoniuskirche neben dem Dom entsteht. Im April 2011 etwa erwarb das Dom-Museum mit Hilfe von Sponsoren das Werk „Strukturen, vernetzt“ von Emil Cimiotti. Außerdem hat das Museum zeitgenössische Grafiken in seinem Bestand.

Diese werden jetzt durch eine großzügige Stiftung von Prof. Gerd Winner bereichert, der in Schloss Liebenburg bei Braunschweig lebt. Der Künstler überlässt dem Dom-Museum als Schenkung eine Auswahl bedeutender Grafiken aus seinem Lebenswerk, ein Portfolio zum Thema „Auf der Suche nach der idealen Stadt“. Er sei sich bewusst, dass seine Grafiken einen Kontrapunkt setzen zum großen mittelalterlichen Bestand des Museum, sagte Winner am Donnerstag in seinem Atelier. Doch gerade in diesem Gegensatz von alt und neu stecke auch ein ungeheurer Reiz für den Betrachter.

Schon seit Jahren ist Gerd Winner mit dem Bistum Hildesheim und dem Dom-Museum eng verbunden. Der Künstler ist unter anderem Initiator und Kurator der alljährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst zum „Aschermittwoch der Künstler“. 2003 widmete ihm das Dom-Museum eine vielbeachtete Ausstellung unter dem Titel „ÜBER KREUZ. Crossroads“, in der Arbeiten des Künstlers Werken historischer Kunst aus der Sammlung des Museums gegenübergestellt wurden. Bereits 2005 konnte aus Sponsorenmitteln der so genannte Pariser Skizzenblock mit Zeichnungen zum Thema Passion für das Dom-Museum erworben werden.

Mit „Auf der Suche nach der idealen Stadt“ werden nun Blätter mit ganz anderem Themenschwerpunkt Teil der grafischen Sammlung des Dom-Museums. „Dank dieser Schenkung kann das Museum nun eine weitere repräsentative Werkgruppe eines zeitgenössischen deutschen Künstlers von internationalem Rang sein Eigen nennen“, freut sich Prof. Dr. Michael Brandt über diese Aufwertung des Museums.

Gerd Winner wurde 1936 in Braunschweig geboren und studierte von 1956 bis 1962 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Seitdem lebt er als freier Maler und Graphiker in Berlin, Liebenburg und London. Nach 1975 unterrichtete er zudem Malerei und Graphik an der Akademie der Bildenden Künste in München. Winner gewann zahlreiche nationale und internationale Preise für seine Werke.