Illustrierte Bistumsgeschichte

Präsentation des Bistums-Comics – auch eine Hommage an Jochen Bepler

Im Hildesheimer Dommuseum wurde gestern der Bistums-Comic „Ein heiliges Experiment – … eine andere Hildesheimer Bistumsgeschichte“ präsentiert. Dabei handelt es sich um ein Projekt von Dombibliothek und Projektbüro Bistumsjubiläum. Der Comic enthält illustrierte Geschichten aus 1200 Jahren Bistum Hildesheim.

„Lobe den Herren“, singen die zur Präsentation des Bistums-Comics gekommenen Gäste. Vor dem alten Dom-Lettner ein passender Gesang. Doch plötzlich Misstöne: Auf der Empore stehen Menschen, die mit einem „Kyrie eleison“ gegen das Gottesloblied ansingen. Irritation bei den Besuchern. Blicke zur Empore, Kopfschütteln, Unverständnis über diese Störung. Doch dann die Auflösung: Studenten der Kulturwissenschaften aus Hildesheim und Braunschweig spielen mit Hilfe des Harsumer Cäcilienchores den Harsumer Gesangbuchstreit nach – eine Episode aus dem Comic.

 

Dr. Claudia Höhl, die neue Direktorin des Dommuseums begrüßte die Gäste und freute sich, dass es gelungen war zur Präsentation eine kleine Sonderausstellung zur Entstehung des Comics zu arrangieren. Und Thomas Harling, Leiter des Projektbüros Bistumsjubiläum, lobte das gemeinsame Engagement von Dommuseum, Dombibliothek und Bistumsarchiv. „Wer hätte gedacht, dass die Einrichtungen, die die Geschichte unseres Bistums bewahren, ein solches Projekt auf den Weg bringen und Bistumsgeschichte in einem ganz anderen, modernen Licht zeigen.“ Harling rückte einen Namen in den Mittelpunkt – Jochen Bepler, den vor wenigen Monaten verstorbenen Direktor der Dombibliothek. „Er war der eigentliche Motor des Projekts, ein Fachmann und Kenner der Comicszene“, betonte er. Comics seien längst eine eigene künstlerische Gattung und nicht mehr nur Bildergeschichten für Kinder und Jugendliche. Für Harling war die Präsentation so etwas wie eine kleine Hommage an Jochen Bepler.

 

Immer wieder traten die studierenden Nachwuchsschauspieler um Leiterin Anna Tafel auf. In Hörspielmanier mit selbstgemachten Geräuschen wurde die Schlacht von Dinklar lebendig. Zum Klavierspiel erzählten sie pantomimisch eine Liebesgeschichte aus dem zerbombten Hildesheim und einem Rosenwunder am Dom – mit Happy End. Nico Franke, verkleidet als Zauberer aus dem Comic, moderierte eine Talkrunde mit Thomas Harling, Dr. Thomas Scharf-Wrede, Leiter des Bistumsarchivs und den Comic-Zeichnern Detlef Henke und Dirk Schulz. Insgesamt zwei Jahre wurde an dem Comic gearbeitet – allerdings immer wieder mit längeren Unterbrechungen. „Das war nicht anders zu machen, da viele Zeichner mitgearbeitet haben und erst hinterher alle Geschichten zusammengeführt werden konnte“, erklärte Schulz, der für die Coverzeichnung verantwortlich war.

 

Natürlich durfte bei der Comic-Präsentation eine Kostprobe der Zeichner nicht fehlen. Ralf Schlüter, Detlef Henke und Dirk Schulz ließen sich beim Zeichnen über die Schulter schauen und signierten etliche Comics – mit schnell gezeichneten Figuren aus dem Bistums-Comic.

Der Bistums-Comic „Ein heiliges Experiment – … eine andere Hildesheimer Bistumsgeschichte“ ist beim Verlag Schnell und Steiner in Zusammenarbeit mit der Bernward Mediengesellschaft erschienen. Er kostet 9,80 Euro. ISBN 978-3-7954-3000-9 und ist erhältlich unter www.domshop-hildesheim.de.

Film zur Präsentation des Bistums-Comics