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Ministerpräsident Christian Wulff enthüllte Weltkulturerbe-Plaketten an Dom und St. Michaelis

Hildesheim (bph) Mit genau 20 Jahren Verspätung hat der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff am Freitagabend in Hildesheim die offiziellen Weltkulturerbe-Plaketten am katholischen Dom und der evangelischen Kirche St. Michaelis enthüllt.

Der Besuch des Ministerpräsidenten war Höhepunkt des dreitägigen Festes zu "20 Jahre Weltkulturerbe Hildesheim". Diese beiden Kirchen mit ihrer Inneneinrichtung seien außergewöhnliche Zeugnisse der Kunstfertigkeit und Religiosität der Menschen des Mittelalters, sagte Wulff im Rahmen der Feierlichkeiten in beiden Kirchen. Wulff erinnerte an den Wiederaufbau der Kirchen nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. "Damals hatten die Menschen ganz andere Sorgen, als wir sie heute haben." Zur Resignation, wie man sie heute oft finde, bestehe daher kein Anlass. Mit Blick auf die bei beiden Kirchen dringend nötige Restaurierung versprach Wulff die Unterstützung des Landes Niedersachsen. Das Land könne zwar keinen großen Beitrag leisten, dennoch werde die Landesregierung "das uns Mögliche einsetzen", versprach der Ministerpräsident. Er hoffe, dass die Restaurierung des Doms bis zum Bistumsjubiläum 2015 abgeschlossen sei, so Wulff.

Die Feierlichkeiten zur Enthüllung der Weltkulturerbe-Plaketten begannen im Dom in Anwesenheit des Hildesheimer Diözesanadministrators Weihbischof Hans-Georg Koitz und des evangelischen Landessuperintendenten Eckhard Gorka. Vom Dom marschierten die Menschen zur Kirche St. Michaelis, wo die zweite Plakette enthüllt wurde. An der Spitze des Zuges lief die 20jährige Annette Müller mit einer „Weltkulturerbe-Kerze“. Die junge Frau wurde in jenem Jahr geboren, als den beiden Kirchen der Weltkulturerbestatus verliehen wurde und ziert daher das Titelbild des offiziellen Weltkulturerbe-Flyers der Stadt Hildesheim.

1985 wurde dem Hildesheimer Dom samt Domschatz und der Michaeliskirche der Weltkulturerbestatus verliehen. Ausdrücklich bilden beide Kirchen gemeinsam ein einziges Weltkulturerbe. Die Stadt Hildesheim sowie das Bistum und die evangelische Michaelisgemeinde nahmen das zum Anlass, ein dreitägiges Fest rund um beide Kirchen zu feiern.

Warum nicht bereits 1985 offizielle Weltkulturerbe-Plaketten an den Kirchen angebracht wurden, ist heute nicht mehr mit letzter Sicherheit zu sagen.